Antarktische Halbinsel – Kinnes Cove & Brown Bluff – Tag 83 – 14. Tag auf See

Fridtjof Nansen: “Most people might be oppressed by such surroundings, with its silence and inhuman expanses… But he who seeks peace and quiet in Nature, undisturbed by human activity…will find here what he seeks… even although, beset in the ice, one is a plaything of the forces of Nature.” 

Bericht von der Brücke:

Position (gegen 08:00 Uhr): 63“ 18,6’ S, 56“ 29,5’ W
Zurückgelegte Distanz seit Start: 2393
Geschwindigkeit: 10,5 Knoten
Windgeschwindigkeit und Richtung: 10-15 Knoten Nord
Außentemperatur: 3 Grad C

Der Weckruf am Montag Morgen kam um 07:00 Uhr, es war einer der besten, nach dem Motto: steht auf und geht ans Deck, das Wetter ist großartig und um uns herum sind Tafeleisberge. Jupp. Es war großartig. Gegen 8 Uhr haben wir dann Kinnes Cove am südwestlichen Ende von Joinville Island im Antarctic Sound erreicht.Die Sonne schien und das Eis im Wasser glitzerte in allen Weiß- und Blautönen. Um 10 nach 9 ging es auf die Zodiacs und wir waren auf dem ersten das startete, wieder mal mit Woody. Direkt am Anfang sind wir zu einer großen Eisschollen gekommen, auf der ein einsamer Adelie-Pinguin stand und so nah an uns heran gekommen ist, dass wir den Eindruck hatten, er wollte auf unser Boot springen. Auf der nächsten Eisscholle waren dann 2 von den kleinen zu sehen und kurze Zeit später standen wir vor der Kolonie an einem Hang. Den Nistplatz teilten sich die Adelie-Pinguine mit ein paar Esel-Pinguinen. Beim Schwimmen springen die ersten immer mal wieder aus dem Wasser, was einfach putzig mit anzusehen ist. Wir sind mit dem Zodiac zwischen kleineren und größeren Eisschollen gefahren und haben immer mal wieder Stops gemacht. Auf dem Rückweg des 90 minütigen Ausfluges kamen wir noch an einer Eisscholle vorbei, auf der nicht nur die Pinguine waren, sondern auch eine Weddell-Robbe. Bis zu diesem Zeitpunkt der Reise war es die beste Zodiacfahrt überhaupt.

Antarktis-Panorama
Antarktis-Panorama

Nach dem Mittagessen, so gegen 14 Uhr, haben wir dann Brown Bluff erreicht. Brown Bluff liegt auf der östlichen Seite der Tabarin Halbinsel, auch am Antarctic Sound, und ist Teil des Kontinents. Wir hatten es also geschafft, die Antarktis war erreicht. Für uns hieß es aber zunächst, mit den Zodiacs an der Küste umherfahren – wieder mit Woody. Das Wetter war zwar gut aber ein wenig rau. Deswegen gab es auch mehr Wellen und obwohl wir richtig nass geworden sind, vor allem im Gesicht und an den Händen, hat es mega Spaß gemacht.

Fanden ein paar anderer Mitfahrer nicht so, aber wir hatten Freude und Woody auch. Er stand die 90 Minuten mitten im Wind – ohne Handschuhe und die Jacke oben ein wenigen offen – ich war schon froh über alle Schichten am Körper und wären Handschuhe praktisch gewesen, ich hätte sie angezogen 🙂

Wir hatten auch zwei Plastik-Becher aus der Bar mitgenommen, um dann von der ersten Eisscholle, die nah genug kam, Eis abzubrechen. Dieses schmolz dann sehr langsam in den Bechern, auch anhauchen hat nicht viel geholfen. Aber wir konnten dann irgendwann mit Antarktischen Gletscherwasser anstoßen. Ein wenig salzig, aber frisch 😉 Am restlichen Eis konnten wir dann auch noch lutschen.

Am Festland angekommen stellen wir aber leider fest, dass Judith ihre Kamera nicht mehr anging. Und wir hatten dafür keine Erklärung. Die ist nicht nass geworden (im Gegensatz zu meiner) und hat auch sonst keine Stöße oder so. Eher lustlos ging es daher zu einem Nest eines  Schneesturmvogel und wieder zurück, vorbei an ein paar Adelie Pinguinen. In der Nähe des Landungspunktes haben wir noch ein paar Indiana-Jones-Fotos gemacht 🙂

Wieder auf dem Schiff angekommen haben wir die Kamera leider nicht wieder in Betrieb bekommen…

 

Elephant Island: Point Wild und Chinstrap Camp – Tag 82 – 13. Tag auf See

Ernest Shackleton in ‘South’, describing his men’s behaviour upon landing at Elephant Island, their first encounter with land in 497 days: “A curious spectacle met my eyes…Some of the men were reeling about the beach as if they had found an unlimited supply of alcoholic liquor on the desolate shore. They were laughing uproariously, picking up stones and letting handfuls of pebbles trickle between their fingers like misers gloating over hoarded gold.” 

Bericht von der Brücke:
Position (gegen 08:00 Uhr): 61“ 5,8’ S / 54“ 52,2’ W
Zurückgelegte Distanz seit Start:  2183 Meilen
Geschwindigkeit: 10,4 Knoten
Windgeschwindigkeit und Richtung: 6 Knoten Nordwest
Außentemperatur: 2 Grad C

Während der Nacht haben wir die Elefanteninsel, die Insel auf der die Expedition von Ernest Shackleton nach fast 500 Tagen auf dem Packeis gelandet war, erreicht. Die Insel liegt im Nordosten der Antarktischen Halbinsel. Um 7 Uhr ging wieder einmal ein Weckruf durch das Schiff, auf die Silvesterparty in der Nacht davor wurde keine Rücksicht genommen 🙂

Fast gleichzeitig wurde auch der Anker vor Point Wild gesetzt – genau die Stelle, an der Shakeltons Crew vor über 100 Jahren die 4 Monate auf ihren Boss gewartet hatte. Das Wetter war wieder auf unserer Seite! Normalerweise kann man hier nicht mit den Zodiacs rausfahren – aber wir konnten. Richtig cool. Es gibt auch ein Denkmal für den Kapitän des argentinischen Schiffes, der die Crew im vierten Anlauf gerettet hat (ganz ehrlich, da gibts vermutlich mehr Menschen, die dort stehen sollten, aber sei es drum).

Nach dem Mittagessen stand „Expedition Afternoon at Elephant Island“ auf dem Programm. So richtig wusste keiner, was das bedeuten sollte. Aber es war genial. Das Schiff ist noch entlang der Küste der Elefanteninsel gefahren und um 14 Uhr ging es beim Chinstrap Camp wieder auf die Zodiacs. Wir sind erst eine Stunde an der Küste entlang gefahren. Diesmal wieder mit Vladimir als Fahrer,Russe und Fotograf. Besser geht nicht 😉 Es gab bei Sonnenschein eine krasse Landschaft zu sehen: Gletscher, kleine, zum Teil tiefblaue Eisberge, andere Inseln in der Ferne und nicht zu letzt haben wir den ersten See-Leoparden gesehen. Nach der Stunde konnten wir an Land und waren dort umgeben von Esel- und Zügel- bzw. Kehlstreif-Pinguinen sowie ein paar See-Elefanten. Der Anlandepunkt war nicht sehr groß und so saßen wir am Ende noch für eine halbe Stunde 20 Meter von der Küste entfernt auf Steinen und haben den Pinguinen zugeschaut, wie sie vom oder zum Wasser springen und watscheln.

Und was wir für ein Glück mit dem Wetter hatten: Shane, unser Expeditionsleiter konnte an dieser Stelle in seinen 21 Jahren in der Antarktis hier zum aller ersten mal landen!

Am Abend ging es weiter Richtung Süden 🙂

Von Südgeorgien zur Antarktischen Halbinsel – Tag 80 und 81 – 11. und 12. Tag auf See

James Gorman: “The suspension of life that occurs onboard ship is addictive. At sea you are always in transit, in transition. Nothing is fixed. Everything is imminent. A storm could come. A whale could break the surface. The future could hold anything.” 

Bericht von der Brücke:
Position (gegen 08:00 Uhr): 56“ 57,3’ S, 42“ 1,3’ W
Zurückgelegte Distanz seit Start: 1713 Meilen
Geschwindigkeit: 10,3 Knoten
Windgeschwindigkeit und Richtung: 15 Knoten Südwest
Außentemperatur: 3 Grad C

Der erste Seetag auf dem Weg von Süd-Georgien zur Antarktis-Halbinsel (bzw. erst einmal zu Elephant-Island) fing ruhig an – abgesehen vom Seegang. Nach einer Abstimmung am Vortrag gab es keinen Weckruf. Wir sind dennoch pünktlich zum Frühstück gekommen 🙂 Im Speisesaal war es aber richtig leer.

Da wir in den vergangenen 4 Tagen fast 10.000 Fotos gemacht haben, war auch klar, was unser Tagesprogramm war – Sortieren und Bearbeiten.

Am Vormittag sind aber erst einmal viele Fotos dazu gekommen. Für über eine Stunde waren wir umgeben von Finnwalen, für ein paar Minuten waren diese auch mal nur 20-30 Meter vom Schiff entfernt. Insgesamt waren es um die 20 Tiere  – spektakulär, auch wenn man meist nur die Wasserfontäne und den Rücken sieht.

Gegen 11:30 Uhr war dann wieder großes Klamotten- und Rucksack-Saubermachen angesagt, denn auch für die Antarktis gelten strenge Bio-Security Richtlinien. Diesmal waren die beiden Crewmitglieder auch deutlich gründlicher und haben die Taschen der Jacken und Hosen ausgesaugt, damit auch ja kein organisches Leben auf die Antarktis kommt.

Zum Mittagessen hatten wir ein angenehmes Gespräch mit Patterson und Scotty von der Expeditionscrew.

Am Nachmittag ging es dann weiter mit Fotobearbeitung – unseren alten Kisten kommen bei der Datenmenge ganz schön ins Schwitzen. Aber es hat sich gelohnt 🙂

Um 17:00 Uhr sind wir noch zum Vortrag: ‘Geodynamics & Polar Bears’ gegangen – es ging um die Frage, warum auf der Antarktis keine Eisbären leben (kurze Antwort: die Antarktische Kontinentalplatte hatte sich schon vor langer Zeit von Gondwana getrennt und erst viel viel viel viel später – nach den Dinosaurieren – haben sich die Bären entwickelt). War lustig gemacht und diesmal sind wir auch bis zum Ende geblieben.

31.12.2016 – Tag 81 – Tag 12 auf See

Pico Iyer ‘Why we Travel’: “We travel initially to lose ourselves; and we travel next to find ourselves. We travel to open our hearts and eyes and learn more about the world than our newspapers will accommodate. We travel to bring what little we can, in our ignorance and knowledge, to those parts of the globe where riches are differently dispersed. And we travel, in essence, to become young fools again – to slow time down and get taken in, and fall in love once more.” 

Bericht von der Brücke:
Position (gegen 08:00 Uhr): 59“ 45,6’ S 50“35,1’ W
Zurückgelegte Distanz seit Start: 2031 Meilen
Geschwindigkeit: 10,7 Knoten
Windgeschwindigkeit und Richtung: 10-15 Knoten Südwest
Außentemperatur: 3 Grad C

In der Nacht vom 30. auf den 31.12. wurden die Uhr wieder um eine Stunde zurück gestellt, so dass wir wieder 4 Stunden Unterschied zu Deutschland hatten.  Um 7:30 Uhr war wieder Wecken angesagt. Am Vormittag habe ich schon mal angefangen mich durch die 10.000 Fotos zu kämpfen und Timelapes und Panoramas zu erstellen. Judith ist zu einem Vortrag von Woody mit dem Titel ‘The Heroic Age of Exploration in Antarctica’ gegangen, der richtig gut war. Ansonsten haben wir eigentlich nur Fotos sortiert und bearbeitet – same procedure as every year. Nachdem Mittagessen – ohne Linsensuppe – ging es genauso weiter. Ab und zu waren wir draußen an Deck um die ruhige See zu genießen. Nach dem letzten Recap des Jahres und dem Abendessen mit Partyhütchen ging es in den Club zur Silvesterparty mit Tröten. Obwohl es zum Abendessen schon 5-6 Gläser Rotwein gab, da Scotty sich immer hat nachschenken lassen und wir mithalten wollten, haben wir die Party mit einem Write Russian in den Weiten des Südpolarmeeres gestartet. Ab 23 Uhr gab es ein Mitternachtsbufet. Für Judith gab es Torte und für mich gab es Salami und Schinken – ohne was dazu – herrlich :-). Irgendwann verschwand Judith mit ihrem Sektglas zusammen mit einigen anderen Backpackern und Crewmitgliedern auf der Tanzfläche. Zu Mitternacht gab es zwar kein Feuerwerk, dafür leuchtete der Horizont noch wie bei einem Sonnenuntergang 🙂

Südgeorgien: Cooper Bay & Drygalski Fjord – Tag 79 – 10. Tag auf See

John Steinbeck: “A journey is a person in itself, no two are alike. And all plans, safeguards, policies, and coercion are fruitless. We find after years of struggle that we do not take a trip; a trip takes us.”

Bericht von der Brücke:
Position (gegen 08:00 Uhr): 54″ 41,7′ S – 35″ 41,2′ W
Zurückgelegte Distanz seit Start: 1440 Meilen
Geschwindigkeit: 10,1 Knoten
Windgeschwindigkeit und Richtung: 10 bis 15 Knoten West
Außentemperatur: 2 Grad C

Der Weckruf war an diesem Tag später – um 7 Uhr. Wir hatten Cooper Bay erreicht. Auf dem Plan stand diesmal nur eine Fahrt mit den Zodiacs und auf die ging es dann auch um 9 Uhr.
Cooper Bay ist unterteilt in einige kleine Buchten und in denen gab es noch einmal Goldschopfpinguine, Zügelpinguine und Seebären zu sehen. Außerdem auch einige Paare Rußalbatrosse sowie den Singvogel South Georgia Pipit. Unser Fahrer war diesmal wieder Woody und er hat an einer mega genialen Stelle, wo Pinguine das Wasser verlassen und betreten haben, sehr lange versucht, die Position zu halten – zum Ärger der anderen Zodiacs. Dort waren wir während der 90 Minuten Minuten jedenfalls länger als 10 Minuten und das hat sich echt gelohnt. Das Wetter während der Fahrt ist auch regelmäßig umgeschlagen. Am Anfang war es relativ windstill mit blauem Himmel, in der Mitte hat es richtig angefangen zu schneien mit schönen großen Schneeflocken und am Ende war zwar noch viel Wind da aber die Wolkendecke ist aufgebrochen – 4 Jahreszeiten in 90 Minuten 🙂

Ab 13:00 Uhr ging es dann zum Abschluss des Besuches von Süd-Georgien in den Drygalski Fjord.

Auch hier war das Wetter anfangs wieder sehr windig und durch starken Schneefall sowie Nebel geprägt, so dass man das Fjord-Gebirge mit bis zu 1000 Meter Höhe kaum gesehen hat. Glück hatten wir dann aber auch hier wieder. Der Captain hat das Schiff bis auf 200 Meter an den Gletscher heran manövriert und gleichzeitig den Bug freigegeben, so dass die meisten der Passagiere vorne am Schiff die großartige Landschaft bewundern konnten. Shane, der Expitionsleiter hat uns dann zum Recap erzählt, dass es auch Kapitäne gibt, die schon eine Meile vorher das Schiff zum stehen bringen – unser russischer Captain ist also mal wieder super 🙂 Die Fahrt durch den Fjord lief auch die GoPro durchgängig und hat Fotos für ein Timelapse geschossen – mehr als 11.000 Stück 🙂 (kommt irgenwann auch online 😉 )

Ab ca. 15:00 Uhr hatten wir dann den Fjord wieder verlassen. Vor uns lagen weitere 2 1/2 Tage offene See bis zur Elefanten-Insel an der Nordspitze der Antarktis-Halbinsel. Um 16:00 Uhr sind wir dann noch zu einem Vortrag zur Geologie der Falkland-Insel und von Süd-Georgien gegangen. Ich bin nach so 30 Minuten wieder raus und Judith dann 10 Minuten später. Das Thema war einfach zu trocken für einen solchen Tag.

 

Südgeorgien: St. Andrew’s Bay & Gold Harbour – Tag 78 – 9. Tag auf See

Rachel Carson ‘The Sense of Wonder: “Those who dwell among the beauties and mysteries of the earth are never alone or weary of life. Those who contemplate the beauty of the earth find reserves of strength that will endure as long as life lasts.”

Bericht von der Brücke:
Position (gegen 08:00 Uhr): 54″ 26,3′ S – 36″ 10,5′ W
Zurückgelegte Distanz seit Start: 1397 Meilen
Geschwindigkeit: 10,1 Knoten
Windgeschwindigkeit und Richtung: 10 Knoten Südost
Außentemperatur: 2 Grad C

Am morgen wiederholte sich das Spiel vom Vortrag. Wecken war um 5:45 Uhr. Das Schiff war bereits in St. Andrew’s Bay, der mit 100.000 Brutparten größten Königspinguin-Kolonie der Insel, geankert. Obwohl es weiter schneite, starteten gegen 6:30 Uhr die ersten Zodiacs. Wir hatten noch 30 Minuten länger Zeit, da unsere Gruppe an diesem Tag mit dem Zodiac-Crusing anfing. Schon bei der Fahrt entlang des Strandes konnte man den unzähligen See-Elefanten zuschauen, die sich sehr langsam durch den Sand bewegten und sich auch im Gegenseiten Kräftemessen übten. Mit 6000 Kühen befindet sich hier auch die größte See-Elefanten Ansammlung der Insel. Die ca. 1,5 Stunden Zodiac-Fahrt mit Vladimir, der auch Fotos macht, war für uns großartig, da er für Motive ein Auge hat und entsprechend angehalten bzw. weitergefahren ist. Nur dass wir zwei Kinder mit auf dem Boot hatten, von dem eines (ein verwöhnter Rotzwanzt) nicht mal eine Minute die Klappe halten und der Natur zuhören konnte, war nervig. Da muss man schon aufpassen, dass nicht mal jemand ganz ausersehen ins Wasser fällt.

Südgeorgien – St. Andrew’s Bay

Zum Frühstück gab es dann Omlette, Kaffee sowie heiße Schokolade und Salamibrötchen – was braucht man mehr 🙂

Nach dem Frühstück ging es für uns an Land – immer noch bei Schnee – im Sommer 🙂 Aber das gehört in Südgeorgien irgendwie dazu. Die Pinguin-Kolonie ist über eine weite Ebene verteilt, die auch noch durch einen Fluss durchzogen wird, den wir nicht durchschreiten durften. An der Seite der Kolonie, die uns nicht zugänglich war, befindet sich der Cook Gletscher, den wir schon vom Wasser aus gesehen hatten (noch vor 30 Jahren war die Abbruchkante des Gletschers direkt an der Bucht). Auf dem Rückweg zum Zodiac begegneten wir dann auch einem kleinen, dafür aber sehr garstigen Seebären. Normalerweise macht man sich groß und ist laut, wenn die auf einen zukommen und die Tiere lassen ab – nicht aber dieser Kollege. Auch das Zusammenschlagen von Steinen, um Lärm zu erzeugen, hat nicht geholfen. Erst nach zwei Minuten hat der „Kleine“ aufgegeben. Angst hatten wir schon, denn bis auf weniger als einen  Meter ist er auf uns heran gekommen gewesen und die Zähne sahen schon so aus, als würden die problemlos durch Hosen und Schuhe durchgehen.

Am Landepunkt der Zodiacs hatten wir dann noch unseren Spaß mit den See-Elefanten. Die Jungtiere hatten sich über die Ausrüstung der Crew hergemacht. Wir haben dann unsere GoPro in den Sand gestellt und auch die wurde alsbald beschnuppert. Das war wirklich süß.

Während der Mittagszeit ging es weiter nach Gold Harbour, dort sind wir halb 4 angekommen. Eine halbe Stunde später ging es für die erste Gruppe auf die Zodiacs – an Land zu einer weiteren Königspinguinkolonie. Wir sind erst einmal mit der zweite Gruppe 90 Minuten mit dem Zodiac entlang der Bucht gefahren. Unser Fahrer war Jens aus Schweden, wir hatten ihn auch gefragt, ob wir zum nahe treibenden Eisberg fahren können, worauf er meinte, dass ist zu weit weg. Andere Zodiacs sind aber bis dahin gefahren, war ein wenig schade. Nach den 90 Minuten ging es direkt an Land und nicht wie sonst üblich gewesen erst an Bord. An Land waren wir noch mal eine Stunde – genügend Zeit um Fotos von den Pinguinen, See-Elefanten und der grandiosen Landschaft mit einem riesigen Gletscher (Bertrab-Gletscher) im Hintergrund zu machen.

Südgeorgien: Gold Harbour

Kaum wieder am Schiff angekommen, gab es auch Abendessen, das wir mit den beiden Schweizern Angela und Christa verbracht haben. Die beiden sind auch längere Zeit unterwegs und haben auch schon in Argentinien ihre Probleme gehabt 🙂