NO+AFP - Für ein solidarischen Rentensystem in Chile
NO+AFP – Für ein solidarischen Rentensystem in Chile

An ziemlich vielen Häuserwänden in Chile sind Graffitis, Aufkleber oder Plakate mit NO+AFP zu sehen.

AFP ist in Chile die Rentenversicherung, die aber hier pflichtmäßig privat organisiert ist. Also kein Umlagesystem wie in Deutschland, sondern jeder spart seine eigene Rente. Dafür werden 10% vom Lohn abgezogen. Der Mindestlohn in Chile ist 250.000 Peso pro Monat, das sind ca. 350 Euro. Die Miete für eine normale Wohnung schlägt schon mit 150.000 bis 200.000 Peso zu Buche. Wenn man Zeit seines Lebens vom Mindestlohn gelebt hat, bekommt man ca. 70.000 Peso Rente raus. Also nix. Reicht nicht mal für eine Wohnung, geschweige denn Essen, Medizin, Strom oder Busfahrten. Deswegen müssen die meisten Menschen auch deutlich über das Renteneintrittsalter hinaus arbeiten, teilweise bis zum Tod.

Da ist es in meinen Augen ganz klar, dass es riesige Proteste gegen dieses System, bei dem nur die Banken profitieren, gibt.

Und noch eine Info: Ein Hochschulstudium an einer staatlichen Uni kostet ca. 20.000.000 Peso (28.000 Euro). Die meisten Studenten müssen dafür einen Kredit aufnehmen und den dann ca. 20 Jahre lang zurückzahlen. Ein Lehrer verdient hier rund 750.000 Peso im Monat. Und das Essen kostet nicht viel weniger als in Deutschland.. Also krasse Unterschiede zu Nordeuropa.. 

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