Puerto Varas – die Rosenstadt am Lago Llanquihue – Tag 34 bis 37

Die Busfahrt von Pucon nach Puerto Varas hat rund 5 Stunden gedauert und so waren wir gegen 13:00 Uhr noch ein Stück weiter Südlich in Patagonien. Wir hatten für die Busfahrt wieder die Plätze in der letzten Reihe gebucht – diesmal nicht so ein guter Plan weil direkt neben uns die Bustoilette war.. 

Kassler mit Pommes in Puerto Varas
Kassler mit Pommes in Puerto Varas

In Puerto Vargas sind wir dann die 10 Minuten zu unserem Hostel gelaufen um einzuchecken. Danach ging es in das Zentrum zur Touristeninformation, erstmal ein Stadtplan besorgen. Außerdem haben wir gefragt, wie man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Saltos del Petrohué kommt. Das ist auch relativ einfach: Es fahren von 8 Uhr bis 19:00 Uhr regelmäßig kleine Busse dahin und wieder zurück, Der Park selbst hat bis 18:00 Uhr offen. Das haben wir uns für den nächsten Tag vorgenommen. Danach waren wir noch am See Llanquihue, an dessen anderen Ufer die Vulkane Osorno und Calbuco zu sehen sind. Leider meinte es das Wetter mit uns nicht so gut, die Wolken hingen tief aber noch regnete es nicht. Auf dem Weg zurück in das Hostel sind wir noch Essen gegangen. Puerto Vargas war früher ein Zentrum der deutschen Einwanderer und die haben auch die Küche dominiert. Also gab es Kassler-Kotelett, aber untypisch mit Pommes. War trotzdem richtig gut gemacht und lecker. Als wir am Abend noch mal Richtung Zentrum liefen, sind wir durch Zufall gleich in einer kleiner Vorstellung von Clowns und Artisten gelandet, die auch das Publikum auf der Straße gut mit eingebunden haben. Hat richtig Spaß gemacht. An diesem Abend hatte sich leider schon das Wetter abgezeichnet, was die verschiedenen Apps und Webseiten für den nächsten Tag vorhergesagt hatten: noch mehr graue Wolken und Regen…

Am Sonntag, 13. November, sah es zwar morgens grau aus aber es war noch trocken. Deswegen haben wir uns entschieden, zum Nationalpark aufzubrechen. Als wir gerade mit dem Frühstück und dem Schmieren von unseren Brötchen für Unterwegs fertig waren, hat es aber richtig angefangen zu regnen. Das wollten wir uns natürlich nicht antun und sind kurzerhand im Hostel geblieben. Mit Fotos bearbeiten, Blog- und Tagebuch schreiben und weitere Reise planen. Für den 2. Dezember haben wir die Navimag Fähre von Puerto Montt nach Puerto Natales gebucht – 4 Tage auf der See 🙂 Der weitere Plan bis dahin sieht jetzt so aus: Erst nach Chiloe (einer Insel vor Chile) und Bariloche in Argentinien. Da wir im ersten Hostel in Puerto Varas nur 2 Nächte gebucht hatte, aber unbedingt zu den Saltos del Petrohué wollten, haben wir in einem anderen Hostel die nächste Nacht reserviert.

Am Montag ging es dann nach dem Frühstück, es gab verbranntes Spiegelei was nicht mal die Katze wollte, zum zweiten Hostel und ab 11 Uhr saßen wir im Micro zu den Wasserfällen – trotz regen und grauen Himmel. Dort angekommen haben wir nach anfänglichen zögern dann doch gleich zu Beginn die Regenschutzfolien an die Kameras angebracht. Im Nachhinein eine gute Entscheidung. Der Park bei den Wasserfällen besteht aus 3 „Rundwegen“. Der erste führt direkt zu den Fällen und man kommt da echt nah ran. Trotz des Wetters richtig super. Die Geräusche sind eindringlich und zusammen mit dem in dunkeln Wolken liegenden Ur-, in diesem Fall Regenwald, schön anzusehen. Diese Stelle ist der Hauptanlaufpunkt für Besucher und irgendwann fanden wir uns in einer deutschen Reisegruppe wieder – Zeit zu gehen 🙂 unterwegs gab es einen kleinen Kaffe aus Kapseln, den ersten dieser Art, den wir gesehen haben. Und der war gut. Wenns sonst nur diesen löslichen Plörre gibt, ist alles gut 🙂

Saltos del Petrohué 3 from Querulantenwahn on Vimeo.

Saltos del Pertrohé from Querulantenwahn on Vimeo.

Der zweite und etwas längere weg verläuft direkt durch den Urwald, jeder Baum ist noch mal bewachsen. Der Weg führt erst zu einer kleinen Lagune mit einem Wasserfall und am Ende zu einer Stromschnelle flussabwärts vom großen Wasserfall. Dorthin haben sich deutlich weniger Menschen verlaufen und wir konnten in Ruhe das Naturschauspiel genießen.

Hungrige Hunde :-)
Hungrige Hunde 🙂

Der dritte und letzte Weg führt an einer kleinen Klippe vorbei zu einem deutlich ruhigeren Fluss. Auf diesem Weg hat dann der Nieselregen zu richtig schönen Regen mit dicken Tropfen gewechselt. Deswegen ging es dann für uns schnellen Schrittes zum Eingangsbereich des Parks, einem großen Steinhaus mit Wertebereich für den Bus. Dort angekommen haben wir die trotz des Schutzes die leicht feuchten Kameras erstmal getrocknet und dann die mitgebrachten Brötchen mit Käse und Bierschicken ausgepackt. Darauf hin kamen direkt 2 ziemlich große Hunde und haben Judith belagert. Selbst als sie die Wurst vom Brötchen mit ihnen geteilt hatte, standen die beiden weiter mit großen Augen um sie herum. Mich haben die Hunde wohl als größeren Fressfeind erkannt und in Ruhe gelassen 🙂
Zurück in Puerto Varas ging es noch zu einem kleinen Abstecher zu einer Statur direkt am Wasser. Wieder im Hostel angekommen, klarte nach 30 Minuten der Himmel auf und wir hatten kurz Hoffnung, doch noch Fotos vom See und den beiden Vulkanen ohne Wolken machen zu können. Unser Hostel war in der Straße „Mirador“, auf deutsch soviel wie Aussichtspunkt. Also haben wir die Cams geschnappt und sind bis zum Ende der Straße, von wo es tatsächlich einen tollen Ausblick gibt.. wäre nur der blaue Flecken Himmel deutlich größer gewesen. Den Vulkan gab es nicht zu sehen. Einmal hier wollten wir trotzdem Fotos machen doch, Schreckmoment: Judiths Kamera ging nicht an. Kein Mux mehr. Akku raus hat nicht geholfen. Akku+SD-Karte raus auch nicht. Objektiv leicht abdrehen ebensowenig. Erst nach dem der Akku so 5 Minuten draußen war, ging sie kurz an aber mit im Anschluss wieder gesteckter Speicherkarte blieb sie aus. Zurück im Hostel haben wir den 2. Akku und ein anderes Objektiv versucht: Fehlanzeige. Geht kurz an aber beim 2. Einschalten passiert nichts mehr. Stimmung im Keller. Akku und Speicherkarte wieder raus haben wir alles erst mal in Ruhe gelassen, da wir natürlich davon ausgingen, dass doch ein wenig Feuchtigkeit in die Cam gekommen ist..
Ob warten in dem Fall hilft, wussten wir natürlich nicht und haben gehofft..
Da die Wettervorhersage weiterhin grau mit regen lautete, entschieden wir uns doch schon am nächsten Tag nach Chiloe weiter zu reisen. Also noch kurz ein Hostel und den Fernbus von Puerto Montt nach Castro für 14:15 Uhr gebucht). Nach Puerto Montt wollten wir einen der vielen Micros nehmen.
Ich hatte im ersten Hostel vergessen, den Schlüssel abzugeben, also sind wir da erst mal noch hin und anschließend zum Abendessen in einem kleinen gemütlichen Fischrestaurant. Der gleich zu Beginn gereichte Pisco Sour hat die Lage vorerst entspannt. Zum Schluss des Tages sind wir noch mit einem Budget von 8.000 Peso, 11€, in das Kasino am See. Weder die Automaten noch der Roulettetisch konnten unsere Reisekasse aufbessern. Nach 45 Minuten hatte die Bank alles gewonnen 😉
Die Nacht war für mich nicht so dolle, das Bett war zu kurz und meine Füße mussten immer seitlich rausschauen. Außerdem war die Konstruktion des, nennen wir es Lattenrost (lose aufgelegte Holzbretter im Metallrahmen, die dazu auch noch 2 cm zu kurz waren um den Platz voll auszunutzen), nicht für Menschen im Großformat gedacht 🙂
Am letzen morgen in Puerto Varas (15.11.) gab es unverhofft ein Frühstück in Hostel (hatten wir eigentlich nicht gebucht) mit Pfannkuchen. Und Judith hatte noch vor dem Aufstehen die Kamera ausprobiert: alles ging wieder!!! Großartig. Tiefes durchatmen 🙂
Um 11 Uhr ging es dann wieder vollgepackt los.