Quellón auf Chiloé und ein Abend in Puerto Montt – Tag 41-42

m 18.11.2016 sind wir gegen 14 Uhr an dem gefühlt bisher kleinsten Busterminal überhaupt, in Quellón angekommen. Das Örtchen liegt direkt am Wasser an der Südspitze der Insel Chiloé und ist mit seinen 13.000 Einwohnen sehr verschlafen. Obwohl der Ort relativ klein ist, sind wir erst einmal die die falsche Richtung losgelaufen und dann aber irgendwann trotzdem am Hostel angekommen und vermutlich waren wir in der ersten Nacht die einzigen Gäste. Nach dem Einchecken sind wir in ein kleines Restaurant gegangen und wollten eigentlich Fisch bestellen. Es gab keine Karte, also haben wir die Bedienung und gleichzeitig Köchin danach gefragt. Naja, scheinbar gab es nur ein Essen: ein riesiger Sack voll mit Muscheln, ein Stück Schweinefleisch und ein Stück Hühnchen. Das war lecker aber viel zu viel. Mit vollen Bäuchen ging es dann zurück.

Im Aufenthaltsraum des Hostels gab es eine gemütliche Sitzecke, auf der wir es uns bequem gemacht haben und mal wieder Fotos und co. zu bearbeiten und Texte zu schreiben. Außerdem haben wir geschaut, wie es in den Tantauco Park geht. Leider sind wir aus den verschiedenen Internetseiten nicht wirklich schlau geworden. Irgendwie war dann klar, dass es in Quellón eine Tourinsteninfo gibt. Da wollten wir dann am nächsten Tag hin.

Eigentlich wollten wir am nächsten Tag um 8:00 Uhr aufstehen, da erstens die Touristeninfo um 9 aufmacht und zweitens wir gelesen hatte, dass man früh in den Park fahren soll, da dieser auch weiter weg ist.

Der Wecker war zwar gestellt und aktiviert, allerdings nur für Wochentage und es war Samstag. Tja..dann.. stehen wir eben eine Stunde später auf, ein Zeichen das wir den Schlaf gebraucht haben 🙂

Nach dem Frühstück ging es dann los durch die kleine Stadt. Wir hatten zwar nach einer Adresse für die Info im Internet geschaut, konnten diese aber nicht finden. Die richtige Straße hatten wir, aber die Hausnummer wollte sich einfach nicht zeigen. An eigenen Häusern waren auch zwei verschiedene Hausnummern dran.. Irgendwann entschieden wir umzudrehen und entlang der Hauptstraße unser Glück zu versuchen. Da das ebenfalls erfolglos blieb sind wir zum Busterminal gelaufen, aber auch dort wirkte alles verschlafen.. hier ist das Wochenende also noch Wochenende – ganz im Gegensatz zu den großen Städten in Chile. 

Wir liefen gerade einfach ein wenig rum ohne Plan, als uns jemand auf der Straße ansprach und fragte ob wir eine Bootsfahrt machen möchten, zum Strand und dem südlichsten Punkt der Panamericana oder zu einer der vorgelagerten Inseln von Chiloé. Dann kam ein zweiter hinzu und sagte uns, dass er uns auch in den Nationalpark fahren könnte, denn Busse würden da nicht.

Wir fragten auch, wie wir zum Nationalpark kommen können und erfuhren, dass es dahin keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt. Er bot uns an, am Nachmittag mit uns hinzufahren aber das war uns zu spät. Für 2 h Fahrzeit pro Strecke lohnt sich das auch nicht mehr. Da eine Bootsfahrt auch gut klingt, haben wir uns für den Trip auf die andere Insel entschieden. Dieser sollte 15 Uhr losgehen und so entschieden wir langsam zum Hostel zurückzugehen.

Kurz nach 15 ihr fanden wir uns am Treffpunkt ein und dort wartete auch schon Nikolai mit seinem Großvater, dem Fischer. Das Boot hieß übersetzt Küstennebel. Wir warteten noch kurz auf drei chilenische Frauen, die auch gerade Urlaub machten.

Die  Fahrt zur Insel Cailin dauerte etwa 1,5 Stunden während wir auf halb Spanisch und halb Englisch die Inseln mit ihrer Kultur und der Lebensweise erklärt bekommen haben. Die Insel Cailin ist z.B. erst seit 3 Monaten an das Stromnetz angeschlossen.

Cailin selbst ist in 4 Sektoren eingeteilt, wobei insgesamt 500 Menschen auf der Insel leben. Es gibt 4 Schulen und in einer ist nur ein Schüler. Wir besuchten den Friedhof, auf dem fast alle Gräber mit kleinen Hütten übersacht sind (da der Regen sonst die Gräber aufschwemmt), den Platz für große Feste, die Stellen wo Cazuela zubereitet wird und den Fußballplatz, dessen Rasen vielleicht nicht in bester Ordnung ist aber die Kulisse ist besser als jedes Stadium: Meer und im Hintergrund Vulkane von der Andenkette.

Danach ging es wieder zurück nach Quellón. Während der ganzen Zeit wurde die traditionelle Musik der Insel gespielt. Für den Abend gab uns Nikolai noch Empfehlungen für ein Restaurant und eine Bar. Außerdem fragten wir ihr, wie es mit dem Bus zum Ende der Insel bzw. der Ruta 5, der chilenischen Panamerika geht. Das ist ganz einfach: es gibt in Quellón nur eine Buslinie: in die steigt man ein und die fährt dann bis zum Ende. Haben wir dann auch gemacht und sind noch ein wenig am Strand hinter dem Ende der Straße geblieben. Leider stieg Judith ihre Kamera aus. Offenbar hat das Teil vom Ausflug an die Wasserfälle doch was abbekommen. Im ausgeschalteten Zustand zeiht sie den Akku leer. Mit vollem Akku geht aber alles noch…

At the end of Chiloé from Querulantenwahn on Vimeo.

Zurück im Zentrum ging es noch in das empfohlene Restaurant und dann war der Tag auch schon zu Ende.

Den Sonntag, 20.11., haben wir dann viel im Bus verbracht. Zuerst wieder 2 Stunden bis Castro und dann 3 1/2 Stunden inkl. Fahrt mit der Fähre von Castro nach Puerto Montt. Die Stadt ist diesmal nur eine Durchgangsstadion, da am folgenden Tag um 08:15 Uhr der Bus nach Bariloche in Argentinien von hier abfährt. Trotzdem haben wir die paar Stunden in Puerto Montt genutzt, um zum Fisch- und Kunsthandwerksmarkt zu gehen. Da haben ich auch endlich eine Mütze für meinen dicken Schädel gefunden. Außerdem gab es an ein paar der Fischstände auch geräucherten Fisch, hatten wir bisher hier noch nie und wollten den probieren. Zusammen mit Kartoffeln und ein wenig Gemüse sowie dem Fisch ging es zurück in das Hostel. Die Kartoffelmischung war lecker, der Fisch ist beim nächsten mal wieder frisch. Das mit dem Räuchern ist hier wohl keine gute Idee. Judith hat ein Stück ihrer Fisches vor die Tür gelegt und kurze Zeit später haben wir ein Hund gehört, wie er viel – vermutlich aus einer Pfütze, getrunken hat. Dem ging es also wie uns 🙂

Am Montag dann hat um 6:45 der Wecker geklingelt und kurz bevor der Bus auf die 8 Stunden Reise nach Bariloche aufgebrochen ist, waren wir auch am Terminal.