Zurück in der großen Stadt – Santiago de Chile – Tag 104 bis 107

Am Montag, 23. Januar, sind wir nach ein wenig mehr als 3 Stunden in Santiago gelandet. Der Flug war stressfrei, es gab nur nichts zum Essen oder Trinken (wie bei Ryanair hätten wir es kaufen müssen). Zum Glück hatte uns niemand die Trinkflaschen abgenommen. Wir hatten schon ein paar Tage vorher ein Angebot von Maria, unserer Airbnb Gastgeberin, angenommen, dass uns jemand vom Flughafen abholt. Wie wir uns gegenseitig erkennen, hatten wir aber dummerweise nicht abgemacht. Im Flughafen gab es kostenloses WLAN, also konnten wir ihr noch eine Nachricht schicken, die sie auch schnell beantwortete und uns die Telefonnummer von Jean schickte. Jean antwortete auch schnell, dass er wegen eines Staus 20 Minuten länger braucht. Willkommen zurück in einer Großstadt. Das war auch so unser Eindruck: Smog, es ist laut, hell, viele Menschen und für uns war es mit um die 30 Grad auch mega warm.

Irgendwann war dann Jean auch da und so 45 Minuten und einem Stau später waren wir bei Maria. Beide kommen aus Venezuela und das Spanisch war echt angenehm. Bei Maria hatten wir dann zum ersten Mal seit 3 Monaten wieder richtiges Breitband-Internet. Wir haben dann gleich Feli (die Berlinerin, die wir in Valparaiso gleich am Anfang kennen gelernt haben) geschrieben, die ein paar Tage von der Farm Urlaub hatte, ob wir uns am Abend gleich treffen wollen. Haben wir dann auch gemacht 🙂 Hat zwar etwas gedauert, eh wir ihr Hostel gefunden hatten (erst als uns jemand in einem anderen Hostel grob die Richtung beschrieben hatten, waren wir auf dem richtigen Weg). Das Wiedersehen war echt mega toll 🙂 Wir sind in das Künstlerviertel Bella Artes um etwas zu essen gegangen. Der erste Laden war dann doch nicht das richtige aber ein kleines Sandwich-Lokal war dann einladend. Außerdem war der Kellner einfach zu lustig. Er hat uns gesagt, er ist Dance Breaker kommt aus Peru. Die 5 Minuten Show beim öffnen einer Wein-Flasche war einfach süß 😉

In einer anderen Bar waren wir dann irgendwann die letzten Gäste und wurden freundlich herausgebeten – es war um 2 Uhr Nachts an einem Wochentag. Die Innenstadt rund um den Plaza de Armas war auf unseren Heimweg menschenleer (wir haben uns dennoch sicher gefühlt).

Straßenszene in Santiago :-)
Straßenszene in Santiago 🙂

Für den nächsten Tag waren wir um 11 Uhr mit Feli zum Frühstück am zentralen Platz in Santiago verabredet. Maria hatte uns schon ein paar Toast und Kaffee gemacht gehabt, deswegen hielt sich unser Hunger in Grenzen – ging Feli aber auch so. Nach einem Umweg über den Obst- und Gemüsemarkt (für leckere frische Säfte um gegen die Hitze anzukommen) setzten wir uns zu dritt mit einer Melone in den Park am Cerro Santa Lucia und genossen den Schatten. Danach ging Feli in ihr Hostel und wir in die Wohnung von Maria. Das Highspeed-Internet eignete sich super, um Videos und Fotos hochladen und zu beschriften – ohne dass immer wieder Eingaben durch Verbindungsabbrüche verschwanden. Am Abend trafen wir uns dann wieder zum Essen in der Stadt und endeten irgendwann in einer kleinen Bar unter dem Hostel von Feli. Nach 3 Monaten Reisen bzw. Zeit in der Rancho de Caballos gab es einfach viel zu erzählen 🙂

Ein Laden voller Kameras, die nicht zum Verkauf stehen
Ein Laden voller Kameras, die nicht zum Verkauf stehen

Der Mittwoch startete für uns mit einem Venezualenischen Frühstück, das Maria für uns gemacht hat. Es gab Arepas, eine Art Fladenbrot aus Mais-Mehl mit Würstchen-Rührei. Das war richtig lecker und hat für Stunden satt gemacht. Um 13 Uhr trafen wir dann wieder Feli und sind dann in mehrere Foto-Läden gegangen. Feli war auf der Suche nach einer analogen Spiegelreflexkamera aber die Preise waren einfach zu krass. Für Kameras, die es bei eBay für 30€ gibt, wollten die Händler fast das Zehnfache. Ein Händler hatte auch zwei Vitrinen voll mit alten Schätzen aber davon war nichts zum Verkauf. Irgendwann aber fanden wir ein faires Angebot für eine alte Zenit mit Objektiv. In einem Laden gab es auch Gegenlichtblenden und an den neuen Objektive von Judiths hatten die noch gefehlt. Da wir aber diese nicht mithatten, entschieden wir, später noch einmal vorbei zu gehen.

Party-Einkauf ;-)
Party-Einkauf 😉

Feli wollte noch eine Nacht länger in Santiago bleiben als wir aber zu Maria „umziehen“ (wir hatten 9€ pro Nacht bezahlt, unschlagbar 🙂 ), weshalb wir uns für 17 Uhr bei unsere Unterkunft verabredeten. Als Feli halb 6 noch nicht da war, sind wir erst noch schnell zu dem Fotoladen gegangen und konnten dort wenigstens für das Standardzoom eine Gegenlichtblende kaufen. Auf dem Rückweg kam uns Feli auch entgegen und wir sind mit ihr fix in die Wohnung von Maria um beide vorzustellen. Danach gab es klassisches chilenisches Essen (Hamburger, Biffe und Pommes 🙂 ) im Picada de Clinton. Den Rest des Abends verbrachten wir dann im Hostel von Feli. Wir haben uns vorgenommen, dass wir uns entweder in Australien oder in Südost-Asien wieder sehen. Das klingt nach einem super Plan und wir freuen uns jetzt schon 🙂

Die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag war dann so heiß, dass der Wecker um 5:15 Uhr nicht klingeln musste, weil wir schon wach waren. 10 Minuten nach 6 saßen wir wieder im Auto von Jean in Richtung Flughafen. Mit einer halben Stunde Verspätung startete um 10 Uhr dann der Flieger Richtung Osterinsel.

Ein letztes Mal in Puerto Natales – Tag 103 und 104

Der vermutlich letzte Grenzübertritt von Argentinien nach Chile war auch noch mal ein Besonderer. Als unser Bus am Sonntag gegen 11:30 Uhr die argentinische Grenzseite erreicht hatte, verlief alles normal. Auf dem Schotterweg von ca. 20km bis zur chilenischen Grenzseite konnten wir dann, wie für Chile üblich, das Einreiseformular ausfüllen. In diesem Formular muss man auch angeben, ob man tierische oder pflanzliche Produkte dabei hat. In meinem großen Rucksack befand sich neben Salz, Pfeffer, Paprika und Rosmarin auch Honig, Tee und Schokolade. Die letzten drei Dinge habe ich auch auf dem Formular angegeben. In das Grenzgebäude sollten wir dann nur mit unserem Handgepäck. Das wurde dann zwar durchleuchtet aber die „Bilder“ hat sich niemand angeschaut. Die Einreiseformulare wurden auch nur eingesammelt und keines Blickes gewürdigt. Während dessen haben die beiden Busfahrer einen Teil der Koffer und Rucksäcke aus dem Bus geräumt und ein Spürhund konnte über das gesamte Gepäck drüber laufen.

Der Moment, wenn der Spürhund auf deinen Rucksack abgeht

Wir saßen dann schon wieder im Bus und Judith hat mich gefragt, ob wir von so einer Szene schon Fotos hatten. Hatten wir nicht 😉 Also bin ich noch mal raus um wenigstens mit dem Handy ein paar Schnappschüsse zu machen. Kaum eine halbe Minute draußen, war der Hund an meinem Rucksack und hat auch was signalisiert.. Ich musste dann mit Gepäck noch mal in die Grenzstation rein, der große Rucksack wurde durchleuchtet und dann hat mich eine Dame gefragt, ob ich Obst dabei habe. Habe ihr dann gesagt, dass Honig und Tee im Rucksack ist. Beides wollte sie sehen und die beiden kleinen Honiggläser, noch von der Ocean Diamond :-), wurden eingezogen. Der Rest war dann ok, Glück gehabt.

In Puerto Natales sind wir dann erst wieder in das Hostel vom letzten Aufenthalt und im Anschluss in das Zentrum gegangen. Das Cafe – El living – in welches wir wollten, war leider geschlossen. In einem Anderen saßen wir dann erst eine viertel Stunde – es gab leider noch kein Lamm, also sind wir wieder gegangen – um dann wieder beim Italiener zu landen, den wir schon kannten.

Grenzstation: das Röntgengerät steht mitten im Weg

Gegen 19 Uhr genossen wir dann noch ein wenig den Wind, die frische Luft und den Ausblick an einer ruhigen Stelle im Hafen (ein Schiffsfriedhof 😉 )

Am nächsten Morgen, Montag 23.01. regnete es und wir hatten keine Lust, den einen Kilometer zum Busterminal zu laufen, um dann triefend im Bus zu sitzen. Also fragte Judith eine Angestellte (oder Bewohnerin, war uns nicht ganz klar) ob sie uns ein Taxi für 8 Uhr rufen kann. Hat sie auch gemacht und das Taxi war auch mega pünktlich da. Für den Fußweg bergauf und mit Gepäck hatten wir 15-20 Minuten geplant. Das Auto war nach weniger als 2 Minuten am Ziel, hat uns total überrascht. Wir haben unser Gefühl für Entfernungen, wenn man ein Auto hat, verloren 🙂

Kurz nach 11 Uhr waren wir dann am Flughafen von Punta Arenas. Der Security-Check war eher ein Witz. Die Rucksäcke mit Notebooks, Cameras und Thermosflaschen haben beim Röntgen niemanden interessiert, auch nicht die 1 1/2 Liter Flasche Ginger Ale. Die zwei Stunden Wartezeit verbrachten wir dann in der Nähe der vermutlich einzigen Steckdosen am Terminal 🙂 (gut, es gibt auch nur 3 Gates)

Start des Flugzeuges in Punta Arenas: