Urlaub in Puerto Montt, Ruhetage von 47 bis Tag 52

Der Bus am 26.11. von Bariloche nach Puerto Montt ist leider erst mit über zwei Stunden Verspätung losgefahren. In dieser Richtung, also nach Chile rein, hatte auch die Grenzkontrolle länger gedauert. Alles Gepäck musste aus dem Bus raus und wurde von Hunden beschnüffelt und stichprobenartig durchsucht. Nach Chile darf man keine pflanzlichen und tierischen Produkte mitnehmen, also haben wir an der Grenze noch unsere restlichen Nüsse und Kekse weggeworfen. Einer der Mitfahrer war nicht so clever und die Hunde sind direkt auf einen Apfel losgegangen 🙂

Erst nach 22 Uhr und damit nach Sonnenuntergang sind wir also in Puerto Montt angekommen. Den Weg zum Hostel kannten wir zwar schon aber da wir im Dunkeln nicht mit vollem Gepäck durch die Stadt wollten, ging es mit einem Taxi für 3.000 Peso (4 Euro) den Berg herauf. Etwas zum Abendessen gab es zum Glück schon im Bus, denn alle kleinen Tante-Emma-Läden rund um das Hostel hatten schon zu.

Den Sonntag, 27.11., haben wir gemütlich angehen lassen. Die Reiseplanung stand im Vordergrund. Wir mussten die Camps im Torres del Paine buchen, nachdem wir uns entschieden hatten, den „W-Weg“ in 5 Tagen zu laufen. Dummerweise waren die kostenlosen Camps der CONAF, vor allem das in der Nähe zu den Torres (also am markantesten Punkt des Nationalparks), für den ganzen Dezember ausgebucht. Das nächstgelegenen kommerzielle Camp sollte mit 180 Dollar zu Buche schlagen: für nix anderes als ein Stückchen Land, auf dem man sein eigenes Zelt aufschlagen kann. Absolut unverschämt, die anderen Plätze kosten für 2 Menschen 30 Dollar je Nacht.

Der erste freie Platz auf dem Torres-Camp war vom 13. auf den 14. Januar 2017. Daran haben wir jetzt auch die weitere Route ausgerichtet: Jetzt geht es zuerst tief in den Süden: Nach 2 Nächten in Puerto Natales (dem Zielhafen der Navimag-Fähre) geht es mit dem Bus nach Punta Arenas (auch für 2 Tage) und dann weiter, wieder 12 Stunden mit Bus, nach Ushuaia (Argentinien), der südlichsten Stadt der Welt und damit nach Feuerland 🙂

Dort bleiben wir dann erstmal einige Zeit um irgendwie mega günstig auf ein Schiff in Richtung Antarktis zu kommen. Auf dem Rückweg gehts dann zum Nationalpark Torres del Paine (am 26.01.2017 müssen wir spätestens wieder in Santiago sein, um unseren Flug zur Osterinsel zu bekommen). Soviel dazu 🙂

Am Nachmittag sind wir dann aus dem Hostel raus um im Supermarkt Essen für die nächsten Tage einzukaufen. Dummerweise sind wir leicht hungrig dahin, war nicht so eine gute Idee. Denn vollbepackt mit den Einkäufen ging es dann wieder den Berg vom Hostel hoch. Aber wir hatten alles für Schnitzel mit Kartoffeln und einem bunten Mix an Gemüse. Das war soviel, dass es für zwei mal Essen gereicht hat. Außerdem haben wir noch Avocado-Creme gemacht und Eiersalat. Wir haben auch so gut zwei Stunden gebraucht, um alles kleinzuschnippeln während die beiden Damen des Hostels sich über uns lustig gemacht haben, weil wir so viel zu Essen auf den Tisch hatten. Aber das war es Wert.

Am Montag ging es dann richtig in die Stadt, zur Post, um die neu geschriebene Karten abzugeben (nach dem wir über eine halbe Stunde am Schaltet gewartet haben) und zur Tourist-Information an der Plaza de Armas wegen einem kostenlosen Stadtpan. Direkt neben der Plaza ist auch ein größeres Einkaufszentrum und wir hatten die Hoffnung, dort eventuell die geklauten Objektive ersetzen zu können. Es gab auch tatsächlich zwei Läden, die eine begrenze Auswahl an Objektiven für die Canons hatten (50mm 1.8, 75-300mm). Das Standardzoom gab es leider, auch auf Nachfrage, nicht einzeln zu kaufen. Unentschlossen haben wir uns dann, ohne eine Linse zu kaufen, auf den Rückweg gemacht. Dabei sind wir noch an zwei anderen größere Kaufhäusern vorbei gekommen, an denen es jedoch gleich gar keine Camera-Ausrüstung gab. Eine Google-Suche am Abend hat uns dann gesagt, dass es zwei autorisierte Canon-Händler in Puerto Montt gibt. Ein kleiner Lichtblick war das schon.

frischer Lachs mit Kartoffel-Möhren-Zwiebel-Knoblauch-Stampf :-)
frischer Lachs mit Kartoffel-Möhren-Zwiebel-Knoblauch-Stampf 🙂

Zu diesen beiden Läden sind wir dann am Dienstag, 29.11., direkt nach dem Frühstück aufgebrochen. Leider ohne Erfolg. Beides waren mehr oder weniger IT-Dienstleister, die Canon-Produkte direkt beim Hersteller bestellen können. Lieferzeit mindestens 5 Tage, eher mehr. Tja. Also ging es zurück in die Mall vom Vortag und dort haben wir dann wenigsten das Tele nachgekauft. Das passt auf beide Kameras und mein Standardzoom passt auch auf Judith ihre 550d. Nach dem Mittagessen im Hostel sind wir dann noch in Richtung Angelmo gelaufen, um mit einem Schiff auf die Isla Tenglo zu kommen. An der ersten Anlegestelle konnte man uns noch nicht helfen aber an der Zweiten kam gerade ein Ruderbootfahrer an, der uns dann für 1000 Peso (1,5 Euro) durch die Bucht in einer kleinen Nussschale gebracht hat. Ein Scheißjob, wenn man das mal s sagen darf. Deswegen gab es auch das Doppelte. Erst nach ein paar Metern auf der Insel haben wir festgestellt, dass es direkt von da aus keinen Weg nach oben auf den Hügel gab. Also sind wir auf gut Glück los und sind nach einem steilen Anstieg auch irgendwann oben am „Gipfelkreuz“ angekommen. Von dort aus hat man zur einen Seite einen schönen Blick auf Puerto Montt mit den dahinter liegenden Vulkanen Calbuco und Osorno und auf der anderen Seite zum Golf von Ancud. War auch gleich eine super Gelegenheit, das neu gekaufte Tele auszuprobieren. Den Rückweg zum Festland haben wir dann mit einer normalen Fähre gemacht. Zurück in Puerto Montt ging es dann noch zum Fischmarkt in Angelmo. An einem Stand gab es frischen Lachs und da man dort entweder eine ganze filetierte Hälfte kaufen kann oder gar nichts, sind wir mit einem Kilo Filet und ein wenig neuen Gemüse zurück ins Hostel. Den ersten Teil des Fisches gab es dann gleich am Abend, lecker 🙂

Den Mittwoch sind wir dann wieder ruhig angegangen und haben den Vormittag für die Bearbeitung von Fotos und dem Schreiben von Blogbeiträgen genutzt. Die Ruhe bzw. der Urlaub vom Reisen tut uns bis jetzt echt gut und unser Schlag in Bariloche ist auch verkraftet.


Die Überschrift gilt zwar schon bis Freitag (an dem ab 16:00 Uhr unserer Fähre anlegt) aber der Text ist nur bis Mittwoch-Mittag: der Rest wird nachgereicht 😉

 

Nachtrag: von Mittwoch Mittag bis zur Abreise nach Puerto Natales ist nicht mehr viel passiert. Wir haben noch weiter im Hostel rumgelungert und uns entspannt. Am Freitag ging es dann am Vormittag zur Fähre, aber das steht dann hier 🙂

 

die chilenische Fahne – kleine Flaggenkunde

In Puerto Montt gab es endlich mal eine chilenische Fahne, die erstens gut vom Wind durchweht wurde und zweitens im Hintergrund nichts störendes hatte.

Die einzelnen Elemente auf der Flagge haben eine Bedeutung 😉

die chilenische Fahne
die chilenische Fahne

Das Blau symbolisiert den Himmel oder den Pazifischen Ozean, das Weiß soll den Schnee auf der Andenkette darstellen und das Rot für Mut und Blut der Einwanderer und Helden.

Der Stern steht wiederum für die Einheit des Staates.