Unser Ziel am Dienstag, 21.02., war Salinas. Laut Reiseführer ein kleines Bergdorf, bekannt für guten Käse und Wurst. Die üblichen Reiseportale wie Booking.com oder Hostelworld kannten den Ort nicht, aber im Reiseführer stand eine kleine Pension, die wir schon zwei Tage vorher per Mail angeschrieben hatten und auch gleich eine Antwort bekamen. Wir wussten auch, das wir erst nach Guaranda müssen und der Bus dahin startete auch pünktlich. Auf den ersten Kilometern lief im Bus schreckliche elektronische Musik aus den 2000dern… Das könnte jedenfalls die Fahrweise erklären. Eine Stunde später überquerten wir erst im Niesel- und dann im Schneeregen, einen Pass auf knapp 4400 Meter Höhe. Die Bergabfahrt war dann wieder, naja, sagen wir ecuadorianisch.

In luftiger Höhe über die Anden

In Guaranda wurden wir am Marktplatz abgesetzt und fragten jemanden, wie es zum Busterminal geht. Der Beschreibung folgten wie 2 Blöcke, bis uns aus einem Bus heraus jemand fragte, wo wir hinwollen – weiterhelfen konnte er uns leider nicht. Dafür hat ein ca. Zwanzigjähriger das Gespräch mitbekommen und uns wieder zurück Richtung Marktplatz gelotst – er kam auch einen Block mit. Am Marktplatz entdeckten wir einen Pickup auf dessen Plane Salinas stand. Der Fahrer winkte uns auch gleich zu. Dann wurde es akrobatisch und eng. Auf der Ladefläche saßen schon 4 Schüler, ich sollte zu erst reinklettern und die 4 Rucksäcke entgegen nehmen. Für Judith war dann zum Glück auch noch Platz. Kurz darauf ging es auch los. Am Ortsausgang stieg dann noch eine Mutter mit ihrem Jungen zu und beide setzten sich auf die Klappe der Ladefläche und aßen ihr Essen weiter – wir hatten mit Festhalten genug zu tun.

Irgendwann waren alle ausgestiegen und wir machten uns breit – bis erst zwei kleine Mädchen und dann noch eine Frau mit zwei Eimern zustieg. Nach knapp mehr als 30 Minuten war dann Salinas erreicht. Die Fahrt hatte 2 Dollar gekostet – viel Spaß für wenig Geld. Mit dem Gepäck gingen wir zum Hostel und konnten auch gleich in ein Zimmer einchecken. Vom Balkon aus hatten wir eine super Sicht über das kleine Dorf auf 3570 Metern und auf die Berge. Wir gingen direkt zum Marktplatz, auf dem die Vorbereitungen für den Karneval liefen – inkl. ohrenbetäubender Musik.

Kaum hatten wir eine Fleischspieß in der Hand, find es zu regnen an. Wir stellten uns zu den Einheimischen unter – nur ein paar Jugendliche auf dem Marktplatz juckte das Wetter nicht. Das nächste Ziel war der lokale Fleischer/Käseladen. Für beides ist das Dorf bekannt. Wir durften 4 Sorten Käse testen und Schinken. Alles schmeckte nach etwas 🙂 Die Salami konnten wir nicht probiert – kauften wir dann nach Geruch trotzdem, zusammen mit einem Pfund Käse. Die Salami war tatsächlich die beste Wurst in ganz Südamerika – für Thüringischer Verhältnisse Mittelmaß aber für hier, einfach toll 🙂

Wir gingen dann noch zur Markthalle um Hühnchen mit Pommes und Salat von einer Oma zu kaufen und dann zurück zum Marktplatz wo der Fasching startete – jedenfalls waren viele Menschen da und Kinder besprühten sich mit Schaum aus der Dose. Da so richtig aber noch nichts los war und es immer noch tröpfelte, ging es zurück zum Hostel.

Am nächsten morgen hatte es zum Glück aufgehört mit regnen und wir konnten nach dem Frühstück noch auf einen kleinen Berg 100 Meter oberhalb des Dorfes gehen – auf 3630 Metern ging es nur langsam voran 🙂 Auf dem Rückweg ging es noch mal zum Dorfladen, um noch eine Salami zu kaufen. Kurz nach 11 Uhr saßen wir wieder im Sammeltaxi/Pickup und es ging zurück nach Guaranda, von wo aus 12:30 Uhr unser Bus nach Ambato startete (das Bus-Terminal hatten wir nach 10 Minuten durch die Stadt auch gefunden)

2 thoughts on “Ein kurzer Abstecher in das Bergdorf Salinas – Tag 132 und 133”

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