Montañita – Tag 126 bis 128

Nach knapp einer Stunde erreichte der Bus von Puerto Lopez dann Montañita. Der kleine Ort liegt auch direkt am Pazifik und der Reiseführer sprach von einem Surferparadis. Unsere Navi-App kannten die Straße von unserem Hostel nicht, also hielten wir ein Taxi an… welches uns 300 Meter weiter schon wieder raus ließ 🙂

Da unser Zimmer noch nicht fertig war, stellen wir das Gepäck ab und gingen ins Zentrum etwas Essen. Das Zentrum von Montañita besteht aus Restaurants, Modeläden, Hostels und Bars. Auf den Straßen stehen neben Hütten mit Andenken auch kleine Stände mit 1-2 Tischen davor, bei denen es Säfte, Toast, Omelettes und Obstsalat gibt. Ich war zwar noch nie auf Ibiza oder Malle, aber so stell ich mir für Partyhochburgen da vor – nur schlimmer. Wir fanden zum Glück auch einen Comedor mir Mittagessen für 3€. Danach konnten wir einchecken. Das Grundstück vom Hostel war sehr groß und so mussten wir 2 Minuten durch den Garten laufen (vorbei an einem See mit Leguanen und einer Wiese mit Gänsen), bis das Haus mit unserem Zimmer in der ersten Etage erreicht war. Das Zimmer war im Vergleich zum Vorherigen richtig geräumig – nur leider gab es keine Moskitonetze über den Betten (Fotos auf Booking.com hatten das suggeriert). Nach einer kalten Dusche gingen wir zurück ins Zentrum um selbst eins zu kaufen – im 3. Laden, in dem wir fragten, wurden wir auch fündig 🙂 Nur die Suche nach einer kleinen Kaffeemaschine (so eine italienische Espressomaschine für den Herd) blieb erfolglos. Auch als uns ein Einheimischer zu einem Laden geführt hatte, in dem wir bereits wegen einem Moskitonetz waren, war dort sowas nicht zu haben. Außerdem konnten wir unsere Wäsche noch in einer Wäscherei abgeben – sollte am nächsten Nachmittag fertig sein.

Zurück im Hostel versuchten wir mit einer Wäscheleine das Moskitonetz aufzuhängen.. aber so richtig wollte das nicht klappen. Das Netz war quadratisch und hatte 4 Befestigungsschlaufen. Nach knapp einer Stunde gaben wir auf – es war sinnlos mit dem Teil. Vielleicht für eine der nächsten Stationen 🙂

Am Abend gingen wir noch mal ins Zentrum und es wirkte, als wollte jeder Laden seine Nachbarn durch pure Lautstärke übertrumpfen. Außerdem wurden aus einigen der Saftständen Coctailstände – frisches Obst wich Importschnaps. Etwas Außerhalb des Trubels fanden wir aber eine Bar mit Livemusik. Der erste Künstler spielte The Doors, Nirvana und Bob Marley auf seiner Gitarre – und in der Pause lief Buena Vista Social Club – kann also gar nicht besser sein 🙂 Irgendwann checkten wir auch, dass die anderen 4-5 Gäste keine Gäste waren sondern auch Musiker die dann auf spanisch weiter machten. Das war versucht die beste Bar für uns in der ganzen Stadt 🙂

Am Mittwoch überlegen wir beim Frühstück, was wir mit dem Tag anfangen wollten. Die einzige echte Option (Wasserfälle Dos Mangas) stellte sich als 5-6 stündige Wanderung heraus – war dann doch keine Option 😉 Also nutzen wir den Tag zum Entspannen. Ich ging erstmal zum Strand – aber rote Fahnen und Wellen von 2 Meter Höhe inkl. einer krassen Strömung machten eine entspannte Erfrischung unmöglich. Judith widmete sich währenddessen ihrem Blog und den Fotos – was auch ziemlich schnell meine Beschäftigung war.

Halb drei gingen wir auf eine Suppe und einen Saft in die Stadt und entdeckten an einem Stand auch eine Filterkaffee-Maschine. Kurze Zeit später hatten wir auch eine Tasse schwarzes Glück auf dem Tisch stehen 🙂

Die Wäsche war dann auch schon fertig (wir mussten zwar noch mal zum Hostel zurück um den Abhol-Schein zu holen).

So 17 Uhr war es dann bewölkt – ideal um noch mal zum Strand zu gehen. Nach einer halben Stunde im Wasser bei noch stärkerer Strömung als am Vormittag und etlichen Nasenduschen gingen wir zurück zum Hostel – war vielleicht das letzte Mal Pazifikküste von dieser Seite, auf dieser Reise.

Am Abend stellten wir dann noch fest, dass man besser keine 2 Notebooks an der gleichen Steckdose lädt – es roch leicht verschmort und an den Kontakten des Adapters könnte man sich verbrennen. 120 Watt waren zu viel 🙂

Am Donnerstag wollten wir zurück nach Guayaquil als Zwischenhalt auf den Weg nach Riobamba. Nach dem Frühstück (am Stand mit der Kaffeemaschine 😉 ) ging es um 11 Uhr mit dem Bus los.

Puerto López an der ecuadorianischen Pazifikküste – Tag 124 bis 126

Während der Busfahrt nach Puerto López stiegen immer wieder fliegende Händler zu. Von einem kauften wir ein Stück Bananen-Maracuja-Irgendwas Kuchen,  der richtig saftig war. Einem anderen kauften wir eine warme Bananenteig-Tasche mit Fischfüllung ab, aber auch da waren wir uns nicht sicher, was so drinnen war – Hauptsache lecker 🙂

Unser Bus erreichte dann halb 6 die Küstenstadt Puerto Lopez.

OpenAir-Taxi 🙂

Mit einer Art Motorrikscha und insgesamt 4 Personen an Bord ging es dann in Richtung Zentrum zum Hostel Heidi. Das Hostel liegt direkt am Strand bzw. am Fischmarkt. Das Zimmer war klein, aber ok. Das Wasser in der Dusche hatte die Außentemperatur, es gab auch nur einen Wasserhahn – aber bei den Temperaturen vollkommen ok. Zum Abendessen versuchten wir erst einen Spieß mit gegrillten Würstchen und waren froh, erstmal nur einen gekauft zu haben – Wurst ist hier einfach nicht so ;-).
Am Strand gab es dann einen Obstsalat, das war dann schon eher etwas.

Als wir uns am Abend schlafen legen wollten, entdeckte Judith eine ziemlich große Kakerlake, die sich unter dem Bett versteckte. Wir bewegten das Bett ein wenig hin und her und irgendwann krabbelte das Vieh Richtung Tür. Über Nacht ließen wir dann das Licht an, zum Glück hatten wir noch Augenmasken aus einem der letzten Flugzeuge.

Den Montag, 13.02., starten wir mit einem lokalen Frühstück, bestehend aus Rührei, Erdnusspaste und frittierter Banane ohne Füllung. Danach ging es mit einem Motorrickscha zum Busterminal um von dort mit einem Bus nach Agua Blanca (weißes Wasser) zu fahren. Agua Blanca ist ein Dorf im Nationalpark Machalilla, in dem eine 2000 Jahre alte Kultur entdeckt wurde – also weit vor den Incas und co. Der Bus ließ uns und 4 ältere Kanadier an der Zufahrtsstraße zu dem Dorf raus. Dort ist auch gleich eine Art Pförtnerhäuschen, bei dem pro Person 5 Dollar zu bezahlen sind. Der Pförtner hat kurzerhand alle 6 Menschen, die vor ihm standen, auf ein Ticket geschrieben. Auf die Frage, ob es zum 5km entfernten Dorf ein Shuttlebus gibt, lächelte er nur: „no“. Also ging es zu Fuß, in der Mittagssonne über die Schattenfreie Straße zum Dorf. 30 Grad und 80% Luftfeuchtigkeit waren nicht soooo die besten Bedingungen. Nach ca. einer Stunde war das Dorf aber erreicht und zum Glück gab es einen kleinen Laden, bei dem man Wasser kaufen konnte – unsere 2 Liter waren quasi leer. Die Kanadier (2 Ehepaare) kauften sich jeder eine Flasche Bier und tranken die aus – wir wären umgefallen bei den Temperaturen. Neben dem kleinen Laden war eine Sitzecke im Schatten wo wir alle erst mal entspannten und ins Gespräch kamen. Die 4 anderen sind für 5 Wochen in Ecuador, weil es in Kanada gerade so kalt ist 😉

Danach ging es in ein kleines Museum, wo wir einen Guide (Milton) zur Seite gestellt bekamen. Milton sprach ein mega angenehmes und langsames Spanisch – alles was wir nicht verstanden war diesmal auf Grund mangelndes Vokabulars. Die vier anderen konnten quasi kein Spanisch aber wir konnten dann das, was wir verstanden, ins Englische übersetzten. Nach dem Museum führte uns Milton zu einem Friedhof der einstigen Bewohner (die ihre Leichen in Tonkrüge bestatteten) und zu einem Aussichtspunkt mit einem super Blick auf den trockenen Tropenwald. Der letzte Punkt war dann auch der Höhepunkt: eine Sulfatlagune zum baden.  Es roch zwar ein wenig nach faulen Eiern aber das Wasser war schon echt erfrischend (auch mit ca. 25 Grad 🙂 ).

Blick auf den Urwald

Nach einer Stunde an der Lagune ging es zurück zum Dorf. Dort fragten wir Milton, ob er 2 Taxis rufen kann – auf den Rückweg zu Fuß hatten die Kanadier und auch wir keine Lust. Glücklicherweise parkte gerade ein kleiner Lieferwagen aus und Milton fragte, ob der Fahrer uns 6 bis zur Straße mitnehmen könnte – was auch kein Problem war. Die beiden Frauen konnten noch in das Fahrerhaus und die zwei Männer sowie Judith und ich kletterten auf die Ladefläche und setzten uns auf die ca. 20 Gasflaschen – was kann schon passieren 🙂 Die Fahrt jedenfalls war toll. An der Hauptstraße ließ uns der Fahrer raus und keine 5 Minuten später kam auch ein Bus Richtung Puerto Lopez vorbei. Die 4 Kanadier sind dann weiter nach Montañita gefahren – unserem nächsten Ziel noch etwas südlicher an der Küste.

Zurück in der Stadt brachten wir unsere Sachen ins Hostel und gingen dann auf einen kolumbianischen Kaffee in die Stadt. Als wir dann auch langsam Hunger bekamen, gingen wir ein paar Straßen von Strand weg und fanden ein Restaurant, bei dem es für 3 Dollar pro Person wieder richtig leckeres lokales Essen gab: Bohnen mit Reis (hat an Kuba erinnert), über Holzkohle gegrilltes Schwein oder Huhn mit frittiert Bananenscheiben und Salat – echt großartig. Den Abend verbrachten wir dann auf der Terrasse im Hostel.

Den letzten Morgen (Dienstag) in Puerto Lopez starteten wir mit einer Ananas zum Frühstück, die leider nicht so doll war. In Ecuador werden 3 Sorten angebaut von denen zwei großteils für den Export bestimmt sind. Die dritte Sorte ist auch nicht so lecker. Fast wie zu Zonezeiten als es gute Produkte nur für den Export gab.

Bevor wir gegen 11:15 Uhr mit dem Bus in Richtung Montañita aufbrachen, gab es noch einen Kaffee in einem kleinen Laden – Instantkaffee, warum auch immer es hier so etwas gibt 🙂

Zum ersten Mal in Ecuador – Guayaquil – Tag 121 bis Tag 124

Nach ein wenig mehr als 5 Stunden Flug erreichten wir Mittwochnacht zum ersten Mal Ecuador, genauer gesagt Guayaquil. Zwischen Chile und Ecuador liegen 2 Stunden Zeitverschiebung (jetzt 6 Stunden zu Deutschland) und wir waren 01:00 Uhr Ortszeit ganz schön müde. Zum Glück lief am Flughafen alles stressfrei. Nach 10 Minuten hatten wir unser Gepäck und die Grenzpolizei begnügte sich mit ein paar Fragen. Wir hatten mit unserer Unterkunft abgemacht, dass wir abgeholt werden – was auch geklappt hat 🙂 (15 Minuten mussten wir warten, für Südamerika war der Fahrer also pünktlich 😉 ).

Der erste Eindruck von Guayaquil: warmes, mega feuchtes Wetter und die Stadt ist deutlich moderner, als wir erwartet hatten.

Unsere Unterkunft war dann auch schnell erreicht und wir waren wieder überrascht: ein mega großes Zimmer mit Aquarium, Klimaanlage und eigenen Bad. Vor dem Zimmer ein großer Wohnraum und eine riesige Küche. Einfach toll.

Wir konnten auch richtig gut pennen und sind am Donnerstag, 9.2. erst gegen 11 Uhr aufgestanden und haben dann angefangen über Ecuador zu lesen, Vorbereitung wird überschätzt. Das der US-Dollar das einzige offizielle Zahlungsmittel ist, wussten wir bis zu dem Zeitpunkt nicht. Auch nicht was man in und um Guayaquil machen kann.

In unserem Zimmer stand auch eine Kaffeemaschine, also so eine ganz herkömmlichen Filtermaschine – nach 4 Monaten Instantkaffee keimte Hoffnung auf so richtig normalen Kaffee. In der Küche haben wir auch Pulver gefunden und …. endlich Kaffee, in Südamerika 🙂

Gegen 1 Uhr gingen wir zu einem nahe gelegenen Einkaufszentrum, welches jeder deutschen Mall gerecht werden würde. Wir wollten aber nur Geld abheben und einen Stromadapter kaufen (unsere Universaladapter ist beim Wohnen mit Verrückten in Punta Arenas gestorben). Im 4. oder 5. Laden sind wir auch fündig geworden.

Hinter dem Einkaufszentrum gab es ein kleines Restaurant – Mittagessen für 2.50 Dollar. Wir saßen mit einer 94 alten Frau am Tisch, die uns das Hühnchen empfahl. Judith hat das auch genommen und für mich gab es irgendwas mit Meeresgetier. Dazu eine undefinierbare Suppe mit Mais und Kartoffeln sowie eine Limonade. Und alles war echt lecker, so richtig gut gewürzt.

Gut gestärkt ging es dann mit dem Taxi ins Zentrum (mit dem Taxi ist es der einfachste Weg und zudem auch günstig). A n der Kathedrale sind wir ausgestiegen und der Park davor war die nächste Überraschung. Auf den Wegen laufen und liegen Leguane und in einem kleinen Tümpel sind Schildkröten – willkommen in Ecuador 🙂

Nach einigen hin-und-her (wir wurden von Polizisten in verschiedene Richtung geschickt) war dann auch die Touristeninfo in der ersten Etage des Rathauses gefunden. Die Angestellte gab uns einen Stadtplan und ein paar Tipps – zu erst auf spanisch und dann auf englisch 😉

Danach ging es noch zur ersten Stadion des Hop-on-hop-off Busses, um die Abfahrtszeiten des Busses heraus zu bekommen. Außerdem kauften wir für den nächsten Tag ein Zugticket für dem Tren de la Dulzura von Durán (der Nachbarstadt von Guayaquil) nach Bucay am Fuß der Andenkette und zurück.

Mit dem Taxi ging es wieder zurück zur Mall, wo wir noch Essen einkauften. Die Preise für Lebensmittel in Ecuador sind echt mega unterschiedlich. Lokales Obst ist sehr günstig, deutlich günstiger als in Chile oder Deutschland. Alle Importprodukte dagegen sind krass teuer. Beispiel: eine Ananas kostet 70 Cent, 200g Gramm Butter fast 3 Euro. Können wir uns bisher nur mit hohen Zollgebühren erklären und um so wunderlicher waren die 2,50 Dollar für ein Zwei-Gänge-Menü zum Mittag.

In Guayaquil hatten wir anfangs 2 Nächte gebucht, wollten jetzt aber länger bleiben. Hatte unser Vermieter am Vormittag für die zusätzlichen zwei Nächte keinen Platz mehr, bot er uns am Abend dann an, zu bleiben – was wir natürlich auch dankbar ananhmen 🙂

Außerdem besprachen wir mit ihm, dass er uns für den nächsten Tag 6:50 Uhr ein Taxi nach Durán ruft.

Am Freitag Morgen regnete es echt heftig, aber wir starten natürlich trotzdem. Um 7 Uhr war das Taxi da und eine halbe Stunde später erreichten wir den Bahnhof von Durán. Kurz nach 8 fuhr der Zug dann auch los. Die Zugfahrt führte für 3 Stunden durch Bananen-, Ananas-, Kakao-, Zuckerrohr- und Reisfelder/Plantagen in Richtung der Anden. Auf dem Hinweg gab es in Yaguachi einen kurzen Zwischenhalt. Der Zielort Bucay selbst ist eher unspektakulär. Die erste Hälfte der 90 Minuten Aufenthalt dort nutzten wir, um ein wenig durch das Zentrum zu laufen. Den Rest der Zeit verbrachten wir am Bahnhof mit einem leckeren Kaffee und geschmacksneutralen frittierten Bananen.

Auf dem Rückweg hielt der Zug dann im Milqgo. Die Region um diesen Ort ist durch Kakaoplantagen geprägt. Nach einer kurzen Erklärung der Kakao-Herstellung gab es das Endprodukt in Form eines Schoko-Sorbets. Hmmmmm 🙂

Halb 6 war dann der Ausgangspunkt Durán wieder erreicht. Unsere Hoffnung, dass vor dem Bahnhof ein paar Taxis warten, wurde leider enttäuscht. Aber eine der Angestellten war so nett, uns eins zu rufen, welches dann auch 20 Minuten später da war. Der Taxifahrer war einer von der schlimmen Sorte. Die Hauptverkehrsstraßen sind vermutlich 3 spurig je Richtung gebaut – aber ohne Markierung. Man fährt also, wo man gerade so hinpasst – auch 5 Autos nebeneinander. In Chile Autofahren – kein Stress. In Argentinien Autofahren – kein Stress. In Ecuador, Guayaquil – no way. Mit nen 30 Jahre alten Volvo mit viel Stahl und Blech vielleicht. Aber wird sind heile angekommen.

Am letzten vollen Tag in Guayaquil ging es gegen 10 Uhr zu einer Brücke, welche die Stadt mit der Insel Santay verbindet. Die Insel ist ein Naturschutzgebiet und liegt mitten im Fluss Rio Guayas. Über die Brücke und auf die Insel darf man nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Wir entschieden uns fürs Laufen. Die Brücke ist knapp 900 Meter lang und dann sind es noch rund 2 km auf der Insel bis zu einem kleinen Dorf. Dort angekommen konnten wir auch ein paar Krokodile in einer Aufzuchtstadion sehen. Die Wege auf der Insel führen immer über Stege und auch das Dorf ist auf Stelzen gebaut – der Untergrund ist mehr oder weniger ein Moor. Das und die tolle Natur machen die Insel zu einem schönen Ausflug.

Zurück ging es dann mit einem Wassertaxi, welches in Guayaquil unmittelbar vor dem Mercado Caraguay anhielt. Was ein Glück, den Markt hatten wir garnicht auf dem Schirm. Aber dort ist es toll. Letztendlich ist das nur ein großer überdachter und umzäunter Platz und es gibt alles an lokalen Lebensmittel. Obst, Gemüse, Gewürze, Geflügel, Rind, Fisch, Krebse und Garnelen und noch vieles mehr. Eine Tolle Atmosphäre. Dort mussten wir dann auch Mittag essen. 6 Dollar für zwei Personen und wieder eine Vorsuppe und Fisch (vermutlich Thunfisch mit einer komischen Mehl-Irgendwas Paste) mit Reis.

Gut gestärkt ging es zum Malecon. Am Anfang der 2 1/2 Kilometer langen Fußgängerzone direkt am Fluss ist ein kleines Einkaufszentrum. Dort gingen wir durch – vor allem wegen der Klimaanlage (32 Grad und 70-80% Luftfeuchtigkeit..).

Durch Zufall standen wir irgendwann vor einem kleinen Elektroladen, die auch Reparaturen anbietet. Wir erklärten einen der Beiden hinter dem Tresen (Felix) das Problem: das Display vom Handy reagiert manchmal nicht oder nur sehr schwerfällig. Das erste Angebot waren 70 Dollar zum Wechseln des gesamten Displays – das war ok, denn für den Preis gibt’s auch kein neues Handy. Felix versuchte aber erst einmal was anderes: er baute das Display ab und reinigte alle Kontakte. Das sah auf dem ersten Blick auch erfolgreich aus – jedenfalls zeigte das Handy keine Probleme mehr. Für diese 15 Minuten Arbeit wollte er 25 Dollar, was für uns super war. Wir gingen den Malecon weiter und mussten ca. 30 Minuten später feststellen, dass das Handy wieder rumspinnt. Also ging es zurück zu dem Laden und nun hieß es eine Stunde warten, damit das Display ganz getauscht werden kann. Aber diese Stunde hat sich gelohnt – alles wieder heile und wir mussten auch nur die Differenz von 25 zu 70 Dollar bezahlen.

Gegen 18 Uhr erreichten wir dann den Hügel Cerro Santa Ana am Ende des Malecon. Der Hügel ist mit vielen bunten Häusern bebaut und nach 444 Treppenstufen gab es von dem Leuchtturm auf dem Hügel aus einen super Rundumblick kurz vor Sonnenuntergang.

Das letzte Ziel des Tages sollte eine Lichter- und Wassershow werden, von der wir angenommen hatten, die wäre jeden Tag. Aber die Fuente Monumental war leider aus und so garnicht monumental. Wir fragten noch einen Securitymann, ob heute noch etwas passiert, aber der hat uns nur auf den nächsten Tag verwiesen. Ach Apropos Security: in den Parks, Läden und auch bei der Zugfahrt sahen wir ganz viel bewaffnete und teils unbewaffnete privates Security-Personal. Auch auf öffentlichen Plätzen wie dem Malecon sieht man das, aber kaum Polizei. Das krasseste war, dass vor dem Parkhaus der Mall del Sol ein Securitytyp mit einer Pumpgun im Anschlag stand.

Mal sehen, ob das beim nächsten Ziel, Puerto López, auch so ist.

Am Sonntag ging es dann gegen 11 Uhr zum Busterminal in Guayaquil. Das Terminal ist im Vergleich zu den chilenischen Terminals groß, auf 3 Etagen fahren Busse ab. Nach einer kurzen Suchen fanden wir dann auch einen Schalter, bei dem wir Tickets nach Puerto Lopez kaufen konnten. Die rund 300km sollten 5.75 Dollar kosten, im Vergleich zu Chile und Argentinien echt günstig. Nur online kann man in Ecuador keine Tickets kaufen. 12:45 Uhr ging es dann im nicht klimatisierten Bus los 🙂

Zum letzten Mal in Santiago – Tag 116 bis 120

Frühstück mit Maria und Maria
Frühstück mit Maria und Maria

Der Flug von der Osterinsel nach Santiago verlief ohne große Probleme. Diesmal war selbst der Flugzeugfraß essbar. Mit 20 Minuten Verspätung sind wir gelandet und als wir kurze Zeit später schon unser Gepäck hatten, war Jean auch da, um uns abzuholen. In Santiago war es gegen 9 Uhr Abends sogar angenehm kühl, kaum 20 Grad. Das war schon eine echte Wohltat. Es muss die Tage davor auch geregnet haben, der Smog war jedenfalls auch weg. Bei Maria, wo wir auch vor der Osterinsel übernachteten, wohnte über die ganze Zeit noch eine Freundin, die auch Maria hieß. Die ca. 20qm Wohnung teilten wir uns also zu viert, aber das war schon echt lustig. Die beiden haben auch Judith ihren Sonnenbrand gleich gesehen und wollten ihr mit dem hervorgekramten Thermalwasser bestimmt etwas gutes tun, aber ein Gel von der Osterinsel war dann doch besser.

Am Sonntag konnten wir ausschlafen und sind gegen Mittag Richtung Zentrum gegangen. Wir wollten noch ein paar Besorgungen machen und dafür bietet sich Santiago echt an. Die Innenstadt besteht vielleicht aus 3-4 größeren Kaufhäusern und der Rest sind gaaaanz viele kleine Läden. In einem gibt es Handys, daneben Wolle, 2 Häuser weiter verkaufen Inder typische Kleidung und typischen Geruch 😉 und nur an Außenrändern der riesigen Fußgängerzone gibt es Burgerking, Starbucks und co. Das macht die Stadt echt angenehm und sollte auch unser Glück sein. Am Sonntag jedenfalls (5.2.2017) war die Stadt wie ausgestorben. So haben wir das noch nie gesehen. Kaum ein Laden hatten offen und die vielen fliegenden Händler und Künstler auf den Straßen blieben auch zu Hause. Zum Glück war ein Supermarkt geöffnet und wir konnten uns mit dem Nötigsten eindecken: Brot, Wurst, Eis, Wein – die beiden Marias waren davon auch begeistert 🙂

Leider zeigte das nächste Elektronik-Gerät Auflösungserscheinungen. Die Hintergrundbeleuchtung von Judith ihrem Notebook-Monitor flackerte und ging teilweise gar nicht mehr. An Fotos bearbeiten oder Blogbeiträge schreiben brauch man bei solchen Bedingungen natürlich nicht denken. Die Apple-Seite verriet uns, dass garnicht weit weg ein autorisierter Händler mit Service ist. Zum Glück war auf einer Festplatte noch Platz für ein Backup.

Am Montag sind wir dann morgens direkt zu dem Laden gelaufen und wurden leider enttäuscht. Es hätte einen Tag gedauert und ca. 80 US-Dollar gekostet nur heraus zu finden, was los ist. Und dann hätte vermutlich ein Teil aus der USA importiert werden müssen, um den Schaden zu reparieren. In Anbetracht der nur 3 Tage bis zum Weiterflug war das natürlich keine Option. In einem Technikladen, nur ein paar Meter weiter,  fanden wir für 300.000 Peso (400 Euro) auch ein vergleichbares Gerät – nur schwerer und mit diesem Windows. Die Anforderungen sind halt: klein, leicht und ein wenig Leistung für Lightroom. Unsere 6 Jahren alten MacBook Airs mit 4 GB Ram, 128GB SSD und Code2Duo CPU erfüllen die Anforderungen ganz gut (Abschläge bei der Performance natürlich). In einem weiteren Laden stand dann ein neuer Mac-Air. Es war ein Vorführmodell – ohne alles, auch kein Stromkabel. Wir konnten also nicht mal einen Funktionstest machen. Aber der Preis für den Mac war super. Von rund 800.000 Peso auf 500.000 Peso (650 Euro) runtergesetzt. Nach ein wenig Diskussion waren wir uns dann mit einem Verkäufer einig, dass wenn wir ein Ladekabel mitbringen, können wir die Kiste testen. Nichts leichter als dass, zurück zu dem Apple-Händler. Aber nix da, ein originales Ladekabel sollte 80.000 Peso (106 Euro) kosten. Das war uns zu viel – denn die Gefahr, dass wir auf den 100 Euro sitzen bleiben wenn das Notebook nicht geht, war zu groß. Aber da kamen uns die kleinen Läden zu Hilfe. Im ersten Laden konnte man uns nicht helfen aber der zweite Ladenbesitzer schickte uns direkt zu einem Kollegen weiter und dort konnten wir ein Nachbau-Ladegerät für 27 Euro kaufen – das war ok. Wieder im Laden mit dem MacBook musste der Verkäufer erst einmal die halbe Einrichtung auseinander bauen, bis eine Steckdose erreichbar war. Und das Notebook ging auch an. Es stellte sich auch schnell ein Unterschied raus, zu dem, was uns der Verkäufer gesagt hatte. Statt 750 GB Festplatte war eine 128GB SSD verbaut. Eigentlich gut aber auch ein guter Ansatz für Verhandlungen. Trotz Stotterspanisch hat der Verkäufer schnell verstanden, was wir wollen. Auch als wir nach dem Chef gefragt haben. Unser Vorschlag war 450.000 Peso und nach ein wenig Beratung mit seinen Kollegen kam er mit 460.000 oder 470.000 Peso zurück (haben wir nicht ganz verstanden 😉 ). Fanden wir gut. Nur ist es dann irgendwie doch beim Chef hängen geblieben, der nur per Telefon erreichbar war und nicht weiter im Preis nachlassen wollte. Letztendlich haben wir dann die Kiste doch gekauft, zum vollen Preis. Die ganze Nummer hat über zwei Stunden gedauert – so viel Entertainment gibts bei Amazon nicht 🙂

Zurück bei Maria starteten wir die Wiederherstellung und gingen dann wieder in die Stadt zurück, noch eine Hose kaufen. Nach einen Fehlschlägen waren wir wieder auf dem Rückweg und gingen zum ersten mal auf einen Markt nur 100 Meter von der Unterkunft entfernt – und dort ist Judith fündig geworden. Wir hätten uns also die 10km durch die Stadt auch schenken können – wären dann aber nicht noch mal beim Obst- und Gemüsemarkt für einen frischen Saft gewesen – dafür lohnt sich der Weg. Das Laufen auf den Betonboden hat auch Spuren hinterlassen. Waren die Mückenstiche an den Knöcheln auf der Osterinsel noch ertragbar, fangen die jetzt an zu schmerzen. Zum Glück hatte Maria Kühlakkus. Als wir zurück waren, war auch das Backup wieder eingespielt und der neue Rechner einsatzbereit. Das war echt richtig easy.

Den alten Rechner haben wir dann neu installiert, um am Dienstag (7.2.2017) in der Passage mit den kleinen Elektroläden vom Vortrag unser Glück zu versuchen, das Teil zu verkaufen. Und auch das hat geklappt. Die ersten Läden haben uns immer weiter geschickt. Beim vorletzten Laden (hatten vor allem alte Videospiele) ging dann die Besitzerin in ein paar andere Läden, um zu fragen. Sie kam mit der Information zurück, dass in 20 Minuten jemand kommt. 20 Minuten in Chile … das kann so alles heißen. Wir warteten vor dem Laden die Zeit ab und gerade als wir aufgeben wollten, sahen wir ein Schild im Laden gegenüber. Dort wusste man auch schon von uns 🙂 Zum Glück ließ sich das Notebook noch mal starten und der Besitzer sah, dass es generell funktioniert und auch nicht gesperrt ist. Sein erstes Angebot von 100.000 Peso (130 Euro) haben wir dann einfach dankbar angenommen. Verhandlungssicher ist unser Spanisch noch laaaaaaaaaange nicht und wir waren einfach auch froh, dass das Teil weg war.

Da wir wie ursprünglich geplant nicht durch Peru durchkommen, ging es dann noch zum Mittagessen in ein peruanisches Lokal und den Rest des Tages verbrachten wir beim schnellsten Internet in den letzten 4 Monaten – bei Maria zu Hause. Sie plant auch einen neues Notebook zu kaufen und da konnten wir auch mit helfen bei der Auswahl 🙂

Den letzten Tag in Santiago (Mittwoch, 8.2.) sind wir dann bei Maria zu Hause geblieben. Ich durfte auch versuchen, ihren 9 Jahre alten Windows Rechner wieder flott zu machen.   Keine Chance :-(gegen Mittag kamen auch noch zwei ihrer Freunde um etwas zu versuchen, waren aber auch nicht erfolgreich). Sie muss auf ihren neuen Rechner halt noch 10 Tage warten und braucht aber einen zum Arbeiten. Aber wir waren da halt auch hilflos. Zum Mittag gabs dann noch mal eine Empanada Pino, klassisch Chilenisch. Ca. Halb 5 war dann Jean auch da, um uns zum Flughafen zu bringen – wegen mehr Verkehr auf den Straßen ging es am Anfang auch Kreuz und quer durch die Stadt – guter Abschied 🙂

Die letzten Tage auf der Osterinsel – Tag 113 bis Tag 116

Den ersten Februar haben wir entspannt angehen lassen. Nach dem wir gerade noch rechtzeitig um 10 Uhr beim Frühstück waren, blieben wir am Vormittag im Hostel. Eigentlich wollten wir dann gegen 13 Uhr zu einer Wanderung aufbrechen, aber die Mittagssonne und -Hitze hat uns davon abgehalten. Deswegen ging es dann doch erst kurz nach 15 Uhr los Richtung dem Vulkan Rano Kao. Unser Ziel war neben der alten Kultstätte Orongo auch die Höhle Ana Kai Tanata. Die Höhle direkt am Pazifik erreichten wir auch nach ca. 45 Minuten durch Hanga Roa und vorbei am Flughafen. Von den Höhlenmalereien ist leider nicht mehr soviel zu sehen. Weitere 70 Minuten und 300 Höhenmetern später – zum Teil durch einen Wald, zum Teil durch offenes Gelände, war dann der Kraterrand des Rano Kao erreicht. Wow. Was für ein Anblick. Im Krater ist ca. 100 Meter tiefer ein See und direkt hinter dem Krater liegt der Pazifik. Einfach eine tolle Kulisse.

Am Eingang zu Orongo waren wir dann 17:27 und die Mitarbeiterin sagte uns, dass ab 17:30 Uhr geschlossen ist und wir nicht mehr reinkönnen, da man mindestens 20 Minuten in der Dorfruine braucht. Ein wenig dreist habe ich dann „es el ultimo dia por nosotros“ gesagt, in der Hoffnung dass wir, weil es unser letzter Tag auf der Insel ist, doch noch rein können. Hat auch geklappt 🙂 (ah und rot im Gesicht bin ich nicht geworden, war ich vorher schon 😉 )

Nach 20 Minuten waren wir dann auch wieder auf dem Rückweg. In Hanga Roa gab es dann noch lokalen Fisch, Albacore (Schwertfisch) , mit ziemlich festen Fleisch, aber lecker.

Am Donnerstag, 2.2., haben wir noch einen Urlaubstag im Hostel eingelegt. Vor allem die weitere Reiseplanung stand auf dem Plan. Wir haben noch ein Monat in Südamerika und müssen bis Panama kommen, weil von da unser Flug nach Neuseeland am 7. März startet. Mit dem Bus, wie bisher geplant, wird das nichts, weil wir sonst nur noch im Bus sitzen würden. Deswegen haben wir jetzt einen Flug von Santiago nach Guayaquil im Süden Ecuadors. Von dort aus wollen wir Ecuador auf dem Landweg im Zickzack bis Quito erkunden. Von Quito geht dann noch ein Flieger nach Bogota, Kolumbien. Der Stadt spendieren wir 3 Tage, um einen Eindruck zu bekommen.

Der geplante Besuch der Paranal-Sternwarte und auch ein Trip zu den Galapagos-Inseln ist damit auf später verschoben 🙂

Für den letzten vollen Tag auf der Osterinsel, also Freitag der 3. Februar, hatten wir uns noch eine Wanderung auf einen anderen Vulkan vorgenommen. Der Toike ist der älteste Vulkan auf der Insel. Wir wollten um 9 Uhr mit dem Hop-on Hop-off Bus bis zum Fuß des Vulkans ca. 25 Minuten von Hanga Roa entfernt starten. An der Haltestelle, an der wir einsteigen wollten, liefen gerade die Vorbereitung für einen Sportwettkampf im Rahmen des Tapati. Der Busfahrer hatte aber eine Engelsgeduld und so ging es erst 20 Minuten später weiter. Offenbar war er auch noch nicht ganz wach. Als wir durch das Dorf fuhren, bemerkte er nicht, das andere Menschen auch zusteigen wollten – auch nicht als ein paar Rufe durch den Bus kamen. Die letzte „Haltestelle“ ist dann das Büro des Anbieters, wo wir noch Tickets kaufen konnten und auch zwei Paar Kopfhörer für den Audio-Guide erhielten.

Gegen 10 Uhr erreichten wir dann den Startpunkt (der Fahrer ist extra noch ein wenig weiter gefahren, damit wir einen besseren Weg nehmen konnten). Der Busfahrer erklärte uns noch den Weg und das er um 12 und halb 5 hier wieder vorbei kommt. „Hier“ ist in dem Fall mitten in der Pampa gewesen.

UV-Warnschild - auf maximaler Stufe
UV-Warnschild – auf maximaler Stufe

Wir machten uns also auf den Weg und entdeckten ca. 1 km vor uns eine größere Gruppe mit rund 20 Personen. Das war auch unser Glück, denn der Weg endete nach 10 Minuten vor einem Weidezaun. Wären auf der anderen Seite keine Fußspuren zu sehen gewesen, hätten wir nicht gewusst, wie es weiter geht. Einen echten Weg gab es ab diesen Punkt nämlich auch nicht mehr – es ging einfach quer über eine Wiese. Am ersten Haltepunkt, einem exponierten Hügel, hatten wir dann die andere Gruppe eingeholt. Es waren Franzosen (für mich dann eher francophone Kanadier, wer will schon Franzosen hinterher laufen und: „Ich würde lieber eine deutsche Division vor mir haben, als eine französische hinter mir.“ George S. Patton. 🙂 ) mit einem lokalen Guide. Wir haben uns dann dafür entschieden, der Gruppe mit ein wenig Abstand zu folgen. Verlaufen ist auf der Osterinsel zwar kaum möglich, aber so war es einfach angenehmer.

Kurz nach 12 Uhr erreichten wir dann die Spitze des Vulkans auf 370 Metern. Im Vulkankrater wächst ein kleiner Wald, während auf den Hängen nur Gras zu sehen ist. Der Himmel war zum Glück bewölkt, bei der üblichen Sonneneinstrahlung hätten wir sonst kein Spaß gehabt.

Am Kratergipfel haben wir dann gepicknickt und genossen die tolle Aussicht: links Pazifik, rechts Pazifik und in der Mitte das Grün der Insel mit den Erhebungen der Vulkane, der Rano Raraku im Vordergrund.

Nach ca. einer Stunde ging es dann weiter wie gehabt. Über eine andere Route und quer durch eine andere Wiese ging es bergab – immer der Gruppe hinterher. Die letzten Paar hundert Meter, bis wieder die Straße erreicht war, mussten wir uns durch eine kleine Plantage mit eng zusammen stehenden, Vll 2 Meter hohen Bäumen, durchkämpfen. Das letzte Hindernis war dann noch ein Zaun mit Stacheldraht und die Kanadier waren so lieb zu warten und uns auch drüber zu helfen.

Wir wussten, das wir an der Straße waren, die der Bus benutzt (es gibt auch nur zwei  Überland-Straßen auf der Insel 😉 ) und dass wir nicht an der richtigen Stelle waren. Ahu Tongariki war jedoch nicht mehr weit entfernt und es war auch das Ziel der anderen Wanderer – also gingen wir dahin. Kurz vor dieser Hauptattraktion der Insel kann man über ein Lava-Feld zum Wasser gelangen. Das nutzten wir dann natürlich gleich um unsere Füße abzukühlen. Was für eine Wohltat. Ca. viertel 4 waren wir dann bei Tongariki und laut Fahrplan sollte der Bus kurz nach 4 hier vorbei kommen. Wir gingen noch mal kurz zum Wasser und warteten ab 10 vor 4 an der Straße. Und warteten. Und warteten. Die Sonne kam langsam hervor und sofort merkten wir, dass es weh tut. Um 5 Uhr war immer noch kein Bus in Sicht. Die beiden Parkrangerinnen boten uns dann auch einen Schattenplatz in ihrer Hütte an, was wir dankbar annahmen. Halb 6 fragten wir dann ein wartendes Taxi, ob es uns mitnehmen kann. Das ging leider nicht aber der Fahrer rief eine Kollegin die dann kurz nach 18 Uhr auch da war. 25 Minuten später waren wir wieder im Dorf. Mit 30.000 Peso war das nicht günstig aber der Bus wäre nicht mehr gekommen… der 4-Uhr Termin war die letzte Abfahrtszeit. Die Kopfhörer, die wir noch haben, war aber ein kleiner Trost.

Panorama vom Poike
Panorama vom Poike

Zurück im Dorf waren wir kurz im Hostel zum Duschen und sind dann noch Essen gegangen.

Am Samstag sollte dann um 1 Uhr der Shuttlebus zum Flughafen fahren. Die Zeit bis dahin nutzen wir, noch Postkarten abzugeben und ein letztes Souvenir einzukaufen. Der Shuttlebus ist dann zum Glück pünktlich abgefahren 🙂

Kurz nach 15 Uhr startete dann der Flug zurück nach Santiago. Der tolle Urlaub auf der Osterinsel war leider vorbei.

Noch eine Weisheit zum Schluss, die wir vom T-Shirt von Isabella, der guten Seele des Hostels haben: „Bad decisions tell good stories“ (soviel wie: schlechte Entscheidungen führen zu guten Geschichten). Gute Entscheidungen übrigens auch. Arbeitslos, obdachlos, glücklich 🙂