Der Bus von Ushuaia nach Punta Arenas ist pünktlich losgefahren und war bis zum letzten Platz besetzt. Unsere Sitzplätze waren in der dritte Reihe, wir wollten so weit wie möglich von der Bordtoilette entfernt sitzen. Leider war Judith ihr Sitz defekt, die Lehne ließ sich nicht feststellen. Aber Hauptsache es ging endlich los. Nach ca. 4 Stunden war dann auch die Grenze erreicht. Bis dahin konnten wir leider nicht pennen. Der Grenzübertritt war diesmal ganz easy. Auf der argentinischen Seite gab es nur einen Stempel in den Pass, Gepäck wollten die nicht sehen. Die chilenische Seite ging auch deutlich schneller als erwartet. Haben beim letzten Grenzübertritt noch Hunde alle Gepäckstücke beschnüffelt, ging es diesmal nur durch ein Röntgengerät. An der Grenzstation war aber ein richtig krasser Wind, mit Gepäck nicht so einfach. Die Schutzhülle von Judith Ihrem Rucksack hat sich auch gelöst und flog weg, hinter laufen nutzlos.

An der chilenischen Grenze war auch ein kleiner Laden, wo wir erst einmal eine „SahneNuss“-Schokolade gekauft haben, die beste in Südamerika bisher 🙂

Nur kurz hinter der Grenze hielt der Bus erneut, die Fahrer machten an einem kleinen Restaurant für 30 Minuten eine Pause. Der Wind war immer noch krass. Das sollte sich in den nächsten 3 Stunden auf der Schotterpiste auch nicht ändern. Der Busfahrer hatte immer wieder mit Böen zu kämpfen und fuhr meistens ganz links, auf der Gegenverkehr-Seite, um Platz zum Reagieren zu haben.

Selbst das Umleitungsschild hielt dem Sturm nicht stand

Gegen 17 Uhr erreichten wir die Fähre über die Magellanstraße bei der Bahia Azul.. aber der Fährverkehr war wegen des Windes eingestellt. Mit mehr als 10 wartenden Bussen, unzählige Motorräder und PKW und auch einige Schafs-Transporter bildete sich ein Stau über mehrere Hunderte Meter, vierreihig.. Der Besitzer des kleinen Kaffees an der Anlegestelle hat bestimmt ein gutes Geschäft gemacht.

Erst nach rund 3 Stunden ging es weiter. Die Überfahrt war auch sehr abenteuerlich. Aus dem Aufenthaltsraum, in welchen alle Passagiere mussten, konnten wir den Seegang „auf Augenhöhe“ bestaunen. Gefühlt war es der schlimmste Wellengang in den letzten 3 Monaten – obwohl wir auch schon die berühmt-berüchtigte Drake-Passage hinter uns hatten. Aber es ging alles gut. Kurz nach 23 Uhr sind wir in Punta Arenas angekommen, total übermüdet und fertig. Mit dem Taxi sind wir in unser Hostel gefahren. Und das war großartig. Die Besitzerin war auch zu so später Zeit noch bei guter Laune, das Zimmer groß und mega warm geheizt, alles war sauber und die Betten bequem – echtes Bettzeug und kein Kort-Überzug für das Kopfkissen. Wir sind direkt pennen gegangen und konnten auch super durchschlafen. Chile ist für uns angenehmer und Vertrauter als Argentinien.

Die Magellanstraße – Wind ist nicht fotografierbar

Am 11. Januar, Mittwoch, sind wir Ohne Wecker kurz nach halb 9 aufgestanden und waren um 9 Uhr beim typisch chilenischen Frühstück: „Brötchen“, rote Marmelade, Schinken und Käse (was die hier als solches bezeichnen), eine Art Stollen, Saft und Instant-Kaffee. Einfach aber wir haben uns drüber gefreut, auch wie herzlich die Chefin wieder war.

Danach ging es mit vollem Gepäck in einem Taxi zur Zona Franca, dem Freihafen in Punta Arenas. Die beiden Geschäfte, von denen wir wussten, das es Elektronik gibt, machten erst halb 11 auf und wir mussten 20 Minuten warten. Im ersten Laden sind wir auch fündig geworden: eine neue Kamera für Judith. Canon EOS 600d inkl. Objektiv. Der Preis schien auch vernünftig. Dennoch bin ich kurz in das andere Geschäft gegangen, Preise vergleichen. Dort gab es aber keine ähnlichen Modelle, also hat Judith die Canon gekauft. Weltreise ohne Fotoapparat geht unter keinen Umständen!

Direkt im Anschluss sind wir zum Busterminal gefahren. Es waren zwar noch 90 Minuten Zeit, aber noch mal durch die Stadt musste auch nicht sein. Ca. um 12 Uhr, eine halbe Stunde vor der Abfahrt nach Puerto Natales standen auch Christina und Angela vor uns. Eine schöne Überraschung. Die beiden hatten zwei Tage zuvor eine bessere Fahrt von Ushuaia und waren jetzt auch auf den Weg nach Puerto Natales.

Der Bus ist pünktlich gestartet und wir hatten gute Sitzplätze in der ersten Reihe – viel Platz und eine gute Sicht. Der gut gelaunte Busbegleiter, Pedro, hat auch seinen Teil zu einer guten Stimmung bei uns beigetragen 🙂

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