Am 11.06.2017 startete Teil zwei der Reise. Mit dem Auto meiner Schwester holte ich Judith bei ihren Bruder ab (zum Mittag gab es Jägerschnitzel) und um ca. 14:30 Uhr starteten wir in Hann.Münden. Kaum auf der Autobahn Richtung Frankfurt standen wir auch im Stau, der bis Kassel andauern sollte.

Erst kurz nach 17:00 Uhr kamen wir in Dieburg an, holten noch mein Gepäck und dann meine Schwester im Freibad ab (dort gab es noch ein mitgebrachtes Rotwurst-Brot) und fuhren mit ihr zum Frankfurter Flughafen.

Von der automatischen Gepäckaufgabe schickte man uns wegen unserer Rucksäcke zur Gepäckabgabe „mit Menschen“. Sehr gut, dort bekamen wir auch richtige Tickets 🙂

Bevor wir zum stressfreien Security-Check gingen, saßen wir noch für sicher eine Stunde in einem Restaurant, tranken mitgebrachten Cider und buchten einen Flug aus Neuseeland nach Australien (ein Weiterflugticket ist eine Einreisebedingung). Das WLAN war zwar gratis aber gefühlt das Langsamste aller Flughäfen. Selbst im Mini-Flughafen von Quito war das anders.

Nach 90 Minuten Wartezeit am Gate startete das Boarding in den Airbus A380 – unsere Sitze waren in der oberen Etage. In der Gepäckablage direkt über unseren Sitzen entdeckten wir Hausschuhe und schnappten uns gleich zwei davon. Kurze Zeit später fragte uns ein anderer Passagier, wo wir die her haben. Als ich ihm auch ein Paar reichen wollte, kam jemand von der Crew, um uns darauf hinzuweisen, dass es Schuhe für die Business Class waren. Unsere durften wir trotzdem behalten 🙂 Der erste Flug mit der Lufthansa nach Hongkong ging um 22:10 Uhr pünktlich in die Luft und war zwischenzeitlich ziemlich ruckelig. Dafür war der Stuart echt ein Netter und zumindestens das Abendessen für Flugzeugessen richtig gut.

Nach rund 10 Stunden war dann Hongkong erreicht – Ortszeit 15:00 Uhr. Wir hatten knapp 4 Stunden Aufenthalt, die wir dazu nutzen uns die Beine zu vertreten und etwas lokales zu essen – Nudelsuppe mit Stäbchen 🙂 Für ein Schnäppcheneinkauf bietet sich der Flughafen nicht an. Kamerazubehör hatte jedenfalls auch im Dutyfree-Bereich einen vergleichbaren Preis zu Deutschland. Kurz nach 19 Uhr startete der zweite Nachtflug mit Ziel Auckland.

Beim Boarding musste ich mein Visa und auch mein Weiterflugticket vorzeigen – war also gut das in Frankfurt schon zu buchen. Die erste Flugstunde war dann geprägt von Turbulenzen – langsam reicht das für dieses Jahr..

An Schlafen war auch diesmal nicht wirklich zu denken, obwohl wir total fertig waren. Zum Glück war dann am Dienstag,, 13.06. um halb 10 Neuseeland erreicht. Die Einreise verlief echt problemlos, der Grenzbeamte hat uns offenbar auch angesehen, dass wir müde waren und scherzte sogar mit uns. Auch bei der Bio-Security gab es keine Probleme, ein Blick auf unsere gut geputzten Schuhe war genug 🙂

Auch auf dem Fußweg richtig laufen :-)
Auch auf dem Fußweg richtig laufen 🙂

Nach dem wir noch eine Telefon-Karte gekauft hatten, ging es mit den Bus in Richtung unserer ersten Unterkunft. Wir konnten vor der Abfahrt dem Fahrer sagen, wo er anhalten sollte und das hat er auch gemacht. Nach 10 Minuten zu Fuß (teilweise durch Regen..) waren wir am Ziel. Mit den Besitzern hatten wir vereinbart, dass sie uns den Schlüssel hinlegen – nur wo stand nicht fest. Zum Glück hatten wir schon die Telefonkarte und schnell meldete sich auch die Tochter der beiden Besitzer und wir fanden den Schlüssel. Eine warme Dusche später fühlten wir uns auch wieder fast normal und gingen erst einmal in den nahe gelegenen Supermarkt um etwas Essen für die ersten Tage einzukaufen. Dort wurden wir von den Preisen überrascht, denn für rund 40 Euro gab es nicht all  zu viel – hatten wir von unserer ersten Reise nicht so in Erinnerung.

Eigentlich hatten wir uns vorgenommen bis mindestens 18 Uhr wach zu bleiben, damit der Jetlag nicht so schlimm wird – aber keine Chance. Kurz vor 16 Uhr ging nix mehr und erst am nächsten Morgen gegen 08:00 Uhr standen wir wieder auf. Nach dem Frühstück ging es mit dem Linienbus in die Innenstadt. Während der 30 Minuten Fahrt ging es gefühlt 10 Minuten nur an Werbeschildern auf Mandarin vorbei – es sah aber gar nicht nach China-Town aus. Dennoch der erste Eindruck: die Chinesen haben sich in Auckland eingekauft. In der Innenstadt wollten wir zu erst ein Bankkonto eröffnen. Das sollte aber an diesem Tag noch nicht klappen. Eine Bank gab uns einen Termin für den Freitag und eine weitere Bank empfahl uns, etwas außerhalb von Downtown ein Konto zu eröffnen – das erwies sich als guter Ratschlag.

In der Touristeninformation deckten wir uns mit Flyern ein und kauften in einem nahe gelegenen Shop eine HOP Karte für den Bus, mit welcher die Busfahrten auch günstiger sind. Was uns eher negativ aufgefallen war: die Stadt war relativ voll und an jeder Ecke wurde gebaut, wodurch es sehr laut war. In unserer Erinnerung war Auckland zwar eine Millionenstadt aber alles war weitläufig verteilt und es war leiser.

Entspannung am Hafen
Entspannung am Hafen

Mit einem Kaffee in der Hand ging es dann an den Queens-Pier – die Sonne und dort auch die Ruhe genießen 🙂 Gegen 14 Uhr machten wir uns dann auf den Rückweg durch das Zentrum zu der Bushaltestelle und fuhren zurück zur Unterkunft. Auf dem Rückweg entdeckten wir ganz in der Nähe unserer Unterkunft noch eine Filiale der Kiwi-Bank (die gleichzeitig immer auch eine Post ist) und statteten dieser noch einen Besuch ab. Dort bekamen wir gleich für den nächsten Tag einen Termin – 10 Uhr morgens. Wir sollten unsere Pässe und Visas mitbringen und ein „Proof of Address“, etwas womit wir unsere aktuelle Adresse nachweisen können. Wir fragen dann unseren Vermieter, ob er ein handschriftliches Schreiben verfassen könnte, in dem er uns bestätige, dass wir bei ihm wohnen. Seine erste Reaktion bzw. der Gesichtsausdruck ließ uns zweifeln, ob er es macht aber im Laufe des Abends bekamen wir das Schreiben vom ihm genauso wie eine aktuelle Rechnung der Wasserwerke. Perfekt 🙂 Außerdem verriet uns Xavier, dass es in der nähe noch einen günstigen chinesischen Supermarkt gibt.

Unsere beiden Gastgeber Doreen und Xavier sind auch so richtig richtig nett gewesen. Beide sind Lehrer und kommen ursprünglich aus Indien (was man in der Küche auch riecht 🙂 ) Wer als mal nach Auckland kommt und nicht direkt in Downtown übernachten will, ist in Mt Roskill richtig.

Den Abend nutzen wir dann, um Judith ihren Lebenslauf zu aktualisieren und nach Autos zum Kauf zu suchen.

Am Donnerstag, 15.06., wachten wir kurz nach 09:00 Uhr erschrocken auf – wir hätten doch einen Wecker gebraucht 🙂 Da wir aber gesehen hatten, dass das Terminbuch bei der Kiwibank nicht so voll war und wir außerdem in Neuseeland sind, machten wir uns keinen Stress und waren noch im akademischen Viertel bei der Bank. Die Kontoeröffnung war echt problemlos und Judith konnte auch gleich ihre Steuernummer beantragen. Von der Kiwibank aus wollten wir eigentlich direkt zu dem chinesischen Supermarkt gehen – aber das wurde so schnell nix. In einem Wohngebiet sahen wir einen älteren Mann in einem Grünstreifen zwischen Fußweg und Straße liegen. Sein Rollstuhl lag auf ihm und das Gesicht war einseitig voller Blut. Kurz zuvor musste Peter gestürzt sein, auf der Stirn klaffte eine große Wunde. Eine vorbei kommenden Frau baten wir, einen Krankenwagen zu rufen, worauf hin sie nach Hause zurück ging und 2-3 Minuten später mit ihrem Mann wieder an Ort und Stelle war. Das Telefonat mit der Rettungszentrale irritierte uns, denn offenbar brauchte es ca. fünf Minuten an Argumentation, bevor ein Krankenwagen losgeschickt wurde. Dieser war dann zum Glück relativ schnell da, denn Peter drängte uns die ganze Zeit, ihn in den Rollstuhl zu setzen, damit er fahren kann – „I can fix it myself“.. No! Mit dem Krankenwagen wurden er dann in ein Krankenhaus gefahren, denn die Wunde musste gesäubert und genäht werden. John, der Mann der Frau welche den Notdienst gerufen hatte, lud uns dann für die nächsten Tage noch auf einen Kaffee ein, da er ganz in der Nähe wohnte.

Künstliches Fleisch mit Sauerkraut Geschmack..
Was es nicht alles gibt: künstliches Fleisch mit Sauerkraut Geschmack..

Wir gingen aber erst einmal zur Unterkunft zurück und dann einkaufen. Der chinesische Supermarkt war auch echt günstiger als die große Kette zwei Tage zuvor, das Gemüse war auch nicht in Hochganz-Verpackungen verschweißt. Zum Mittag gab es dann ein Mix aus Möhren, Brokkoli, Mangold, Lauch, Knoblauch, Zwiebeln, Pilzen und chinesischen Nudeln 🙂

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